Kettenpflege?

Die Technik der S1000RR - S 1000 RR - HP4 - HP 4.

Re: Kettenpflege?

Beitragvon bazi » 30.07.2010, 09:06

Naja, das Thema darfst net unterschätzen. Wenn dir die Kette reisst, hast ein Problem. Und eine schlechte Kette kost zudem Leistung.

Ich hab bisher dank Pflege immer so um die 30.000 mit nem Kettensatz geschafft. 45.000 halte ich auch für möglich, aber dann is spätestens Schluss´. Denn auch die Ritzel und Kettenräder unterliegen Verschleiss
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon Uwe1 » 30.07.2010, 11:13

ja die 45000 wurden erreicht ohne dass die kette nur einmal einen kettenspray gesehn hat.
was ich natürlich gemacht habe, ist dass wenn ich mal im regen kam natürlich die kette danach etwas getrocknet und einen leichten film wd40 drauf damit se keinen flugrost bekommt.
ansonsten hat das silikonspray von aldy,lidl,schlecker immer bestens gereicht.
und seit doch mal ehrlich, schaut euch mal in ner ruhigen minute auf nem mopedparkplatz die ketten an-diemeisten sind übelst überschmiert
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon Thomas » 30.07.2010, 11:45

ich kann mir nicht vorstellen, daß es irgendwo eine garantie auf Verschleißteile gibt.
Außer natürlich, es handelt sich dabei um nachweisbare Materialfehler.
Also haben Teile wie Kette, Bremsbeläge, Kupplungsbeläge, u.s.w. keinen Einfluss auf die Garantie / Gewährleistung an der Maschine.

aber zurück zum eigentlichen Thema...

ich reinige meine Kette je nach Bedarf oder Lust und Laune mit einem Lappen und WD 40.
Damit wird sie schön sauber und läuft wieder ganz leicht.
Dann fahre ich ein paar Kilometer, damit der Rest WD40 verschwindet und sprühe hinterher auf die leicht angewärmte Kette ein Kettenspray (ich nehm S100)
Nachschmieren tu ich nach Bedarf (bei Regenfahrten öfter) ..so ca. alle 500-700 km.
lg.

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Re: Kettenpflege?

Beitragvon R1-Rider » 30.07.2010, 17:32

Auch, wenn hier viele darüber fluchen: Ich als bekennender Schönwetterfahrer benutze an meinen Mopeds seit 14J nur Profi-Dry-Lube. Alle 500km, sollte ich mal nass geworden sein, selbstverständlich direkt im Anschluß an die Fahrt. Mein R1- Kettensatz hat trotzdem 25.000km gehalten, und man hätte ihn auch noch länger fahren können. Damit bin ich vollends zufrieden.

Gruß
Olli
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon Cougarman » 31.07.2010, 13:00

Vielleicht wird das Kettenschmieren nur überbewertet. Angeheitzt von der Zubehörindustrie (Hersteller Kettenfett).
Mit Kettenspray jeder Art wir ein Haufen Kohle gemacht.

Was macht das Fett beim auftragen? Glaubt jemand, dass das Fett durch die Dichtringe an die inneren Bolzen kommt? Dafür sind die Dichtungen da, dass sie DICHT sind. Von jeder Seite!
Also nur Oberflächenfett. Hier kommt es hauptsächlich auf die silbern glänzenden runden Röllchen an. Die Lauffläche also. Spritzt das Fett weg isses nimmer auf der Lauffläche. Entscheidend ist also: wie lange hält das dort?

Vergleiche wie meine Kette hat diesem oder jenem Schmierzeug soundso lange gehalten ist alles subjektiv. Einer fährt das ganze Jahr, Fett ist härter wenns Kalt ist, der Andere vergisst es mal nach dem Regen, der Nächste fährt fast nur 120KMh usw. Auch bei Ketten und Kettenräder gibt es Unterschiede. Kettenräder aus Alu sollen etwas schonender sein. Wobei ich denke dass das kleinere Ritzel vorne eher den Verschleiß beeinflusst. Es dreht ja auch mehrfach gegenüber dem Kettenrad.
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon Hobbit » 01.08.2010, 00:23

Hallo,

die Oberflächenschmierung ist fast unwichtig. Wichtig ist die Schmierung zwischen der Kettenrolle und der Kettenhülse, da entsteht neben dem Kettengelenk (zwischen dem Bolzen und der Hülse), das ja mit der Fettfüllung geschmiert ist die Reibung.
Hier mal was zum Aufbau und der Schmierung von Ketten.

Eine Motorradkette ist vielschichtig aufgebaut. Der Kettenbolzen bildet den Kern der Kette. Auf dem Bolzen sitzt die nächste Schicht, die Kettenhülse. Zwischen Hülse und Bolzen ist eine Fettfüllung eingearbeitet, die nach außen durch die Dichtringe (O, X, Z...) abgedichtet wird.

Dadurch schmiert sich die Kette selbst. Auf der Hülse läuft aber noch die Kettenrolle. Da dichtet keine Dichtung etwas ab. Zur Seite hin bilden die Kettenlaschen den Abschluss. Dreht sich das Rad laufen die Kettenrollen in das Zahnrad und bleiben stehen. Die Kettenhülse unter der Rolle dreht sich ein Stück . Zwischen der Rolle und der Hülse entsteht Reibung (wenn die Kette nicht oder schlecht geschmiert wird gehen mehrere PS als Reibungsenergie verloren). Durch die Reibung entsteht Wärme. Die Wärme führt dazu, dass die Fettfüllung zwischen der Hülse und dem Bolzen sich ausdehnt und sogar flüssig wird. Irgendwann können auch die besten Dichtringe die Füllung nicht daran hindern, nach außen zu gelangen. Das Fett ist weg, der Verschleiß in der Kette nimmt rapide zu. Der Bolzen und die Hülsen, reiben aneinander und bekommen Spiel. Das Kettenglied wird sehr heiß, der O-Ring wird spröde und Wasser gelangt in die Kette. Da rostet der Stahl erst unsichtbar vor sich hin, bis erneut Wasser den Rost mit nach außen spült. Die Kette hat sich gelängt, die Gelenke der Kette sind also ausgeschlagen. Eine Kette wird nicht durch das Auseinanderziehen des Stahls gelängt. Das Kettenglied bekommt Spiel, dass ist Kettenlängung.

Schmiert man die Rolle und insbesondere unter der Rolle, wird die Reibung minimiert und der beschriebene Effekt stark abgeschwächt. Wobei Öl wesentlich besser schmiert als Fett oder Teflon. Schmieren muss man also hauptsächlich unter der Rolle. Der Schmierstoff muss unter die Rolle gelangen, um die Reibung zu minimieren. Das heißt, der Schmierstoff sollte zwischen Steg und Rolle aufgetragen werden und eigentlich nicht auf die Dichtringe.

Ich sehe öfters, dass der Schmierstoff auf die O-Ringe gesprüht wird, das ist sinnlos. Der Dichtring benötigt nur minimalste Schmierstoffmengen, gerade soviel, dass er nicht spröde wird.

Fett hat den Vorteil, dass es nach Ablüften des Flussmittels relativ gut haftet. Der Nachteil ist: es bindet Schmutz. Der Schmutz bildet dann eine Schmirgelpaste, welche die Kette aufreibt. Das führt zu Reibung - Wärme - Längung.

Teflon hat den Vorteil, keinen Schmutz zu binden, ist aber ohne Korrosionsschutz und nicht wasserfest. Außerdem muss man relativ oft nachsprühen und man sieht nicht ob noch Schmierstoff auf der Kette ist oder nicht.

Öl hat den Vorteil, fast keinen Schmutz zu binden, am besten zu schmieren und sich einfach entfernen zu lassen. Nachteil: es muss öfters aufgetragen werden.

Hier greifen dann die Vorteile eines Kettenölers. Er versorgt die Kette permanent mit minimalen Ölmengen. Das frische Öl ersetzt das durch die Scherkräfte in der Kette verbrauchte Öl und die Kette hält sich durch den Öltausch auch sauber. Wenn der Öler richtig eingestellt ist, bleibt das Motorrad sauberer als bei der Verwendung von Kettenfett. Durch die permanente, gleichmäßige Schmierung (Kühlung) verschleißt die Kette wesentlich langsamer als bei der herkömmlichen Spraymethode.

Ich habe vor ein paar Jahren auf der Intermot in München mal eine Umfrage über Kettenpflege gemacht. 100 Motorradfahrer haben einen Fragebogen ausgefüllt. Eine Frage war die durchschnittliche Lebensdauer der Kette, Ergebnis: 6.000 bis 45.000 km. Die breite Masse lag zwischen 18.000 und 22.000 km. Mit Öler kommt man zwischen 50.000 und 100.000 km mit einer Kette. Das ist abhängig von dem Öler selbst, der Kettenqualität (da gibt es enorme Unterschiede), der richtigen Kettenspannung, einem in der Flucht eingebautem Hinterrad und auch aber nur sehr begrenzt von der Fahrweise.
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon schorsch » 01.08.2010, 11:38

Guter Beitrag....werd ich mir zu Herzen nehmen.
Welchen Öler kannst Du empfehlen :?:

Gruß
Georg
Alle haben gesagt ich soll mir in dem Alter 'ne BMW kaufen....jetzt hab ich eine... Bild
und sie schütteln den Kopf...:-)....komisch
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon Hobbit » 01.08.2010, 21:40

Na ja, ich bin nun mal der Chef von CLS, daher empfehle ich natürlich meine CLS Öler. Für die S 1000 RR würde ich den CLS Speed nehmen.
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon s1000rr69 » 01.08.2010, 23:11

kettenöler ohne Pumpe ist, meiner Meinung, eine Zufallsschmierung.
such mal nach mccoi kettenöler funkt super.
Gruß
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon Hobbit » 02.08.2010, 01:32

Warum denn das?
Pumpen haben Vor- und Nachteile. Die Ölabgabe bei einem Ventil geschieht viel gleichmäßiger und schön langsam. Dadurch verteilt sich das Öl besser. Durch die Temperatursteuerung ist ein CLS Öler extrem genau, der Ölverbrauch bei einem CLS Speed liegt bei unter 1 ml auf 100 km.
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon s1000rr69 » 02.08.2010, 18:38

Ich sehe eigentlich bei den mit Pumpe (ausser das sie kaputt gehen können) nur Vorteile. Wobei das Ventil ja auch kaputt gehen kann.
Die Pumpen sind elektromagnetisch angetriebene Dosierpumpen. Angenommen es ist was nicht in Ordnung pumpt sie nicht das System leer sondern pumpt einfach nicht mehr. Also keine Gefahr.
Eine Pumpe garantiert durch ein Pumpstoß die abgegebene Menge. Das kann dein System trotz Temperatursteuerung nicht garantieren. Das schön gleichmäßige verteilen ist durch das System, Pumpe-> Schlauch-> tröpfchen Bildung an der Nadel ->Kettenrad -> Kette, trotzdem gegeben. Auch die Einstellung ist einfach exakt schnell geändert und Sommer wie Winter gleich.
Gimmiks wie Regensensor halte ich auch für overkillt. Der Verbrauch ist so wenig und deshalb eigentlich scheißegal ob ich im Jahr 200ml verbrauch oder 100ml bei 10T und gerade weil sowenig verbraucht wird ist es schwierig mit einem Kettenöler ohne Pumpe bzw. unlösbar. Von Motoröl bis zu Getriebeöl (idealerweise bio Kettesägeöl) kann man im Mccoi alles reinleeren.
Die Durchlaufsysteme taugen nichts höchstens man will dauernt rumstellen. Mccoi stellt man einmal ein und hat, ausser einmal im Jahr Öl nachleeren, nichts mehr zutun.
Ist meine Meinung :wink:
Gruß
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon Hobbit » 03.08.2010, 10:16

Hallo,

wie Du Dir sicher vorstellen kannst haben wir in der Entwicklungsphase unserer Systeme eine ganze Menge probiert, auch verschiedene Pumpen. Eins vorweg, der Mccoi ist ein gutes System, unbestritten. Halt für Leute, die selbst löten können und wollen.Was macht man wenn was nicht mehr geht? Bei meinen Systemen hat man einen Ansprechpartner und 3 Jahre Garantie.
Die Pumpen sind nicht so unanfällig wie Du das beschreibst, auch Pumpen können undicht werden, bzw. ungünstig stehen bleiben und damit Öl durchlaufen lassen.
Der Ölverbrauch spielt schon eine Rolle in Punkt Verschmutzung. Alles was zu viel ist fliegt weg und landet auf der Felge.
Außerdem pumpt eine Pumpe nicht völlig temperaturunabhängig eine Pumpe gibt das Öl nicht langsam ab, sie drückt eine definierte Menge aus der Kanüle und zwar mit einmal. Bei einem Ventil läuft das Öl sehr langsam und gleichmäßig aus der Düse. Ob das in der Praxis viel ausmacht, darüber lässt sich streiten.
Auch mit dem Öl ist das so eine Sache. Bei CLS gibt es ein vollsyntetisches Spezialöl. Der eine Liter reicht für locker 100 000 km und kostet im Nachkauf 19 Euro. Wozu da andres Öl verwenden? Das CLS Öl schmiert deutlich besser als Kettensägenöl, hat ein doppelt so großes Kriechvermögen und ist drei mal so wasserfest. Im Vergleich zum Scottoileröl hat das CLS Öl einen um Faktor 7 besseren Verschleißschutz. Auch ein Grund warum man die CLS Öler so sparsam einstellen kann.
Im Endeffekt muss jeder für sich entscheiden was er anbaut. Ich bin mitlerweile 270 000 km mit Öler gefahren und Du kannst mir glauben die CLS Öler funktionieren wenn sie richtig angebaut und eingestellt sind hervorragend.

Allzeit gute Fahrt

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Re: Kettenpflege?

Beitragvon bazi » 03.08.2010, 10:19

Schön geschrieben, Hobbit.

Und wie isses mit Spezial-Preis für Forenmitglieder?

Ich würd meine auch als "Vorführer" zur Verfügung stellen un dir dann die Bilder davon überlassen :mrgreen:
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon Speedtrip » 03.08.2010, 12:07

Zet hat geschrieben:
Uwe1 hat geschrieben:... jedoch praktiziere ich und auch einige freunde von mir mitlerweile das null fett system.
also erst mal haben wir alle ja orginal o oder X-ring ketten, d.h. die kette ist ja serienmäßig schon mit einer fettfüllung gefüllt und durch die o bzw x-ringe abgedichtet.
.


Interessanter Apekt - verstehe ich das richtig, kommt das gute S1000 durch die "Abdichtung" gar nicht an die beweglichen Stellen der Kette und sitzt wirklich nur an der Oberfläche? Dann würde die Reinigung ja tatsächlich genügen.

Meine freundlichen haben aber bisher immer die 800-1000 km "Schmierintervalle" empfohlen. Da ich bisher noch nie mehr als 20.000 km mit einem Motorrad gefahren bin, und in auch noch nie eine Kette ausgetauscht habe, kann ich zur Haltbarkeit meines Verfahrens nichts sagen.


Wenn das S1000 durch die Abdichtungen kommt, ist die Kette im Ar***. Die Dinger heißen ja Dichtringe, damit die dicht halten. Der Name ist meistens Programm.

Ok in manchen Fällen trifft die Bezeichnung nicht zu. Zum Beispiel heisst der Zuhälter, Zuhälter obwohl die meisten 'n Arsch offen haben :mrgreen:
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Re: Kettenpflege?

Beitragvon wendmann » 23.12.2010, 15:24

Der neuste MOTORRAD Produkttest Kettensprays

http://www.motorradonline.de/de/zubehoe ... 8?seite=13

Platz 1: Dr. Wack S100 (passt doch zur S1000)
Bild
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