Ich hatte die Kostenübernahme eigentlich für das Exklusivtraining in Grevenbroich am 15.04.2017 beantragt und auch von der Berufsgenossenschaft bewilligt bekommen, der ADAC hat aber die Kostenübernahme abgelehnt. Nach Angabe des ADAC war nur der Kurs in Kaarst durch die BG förderbar.
Ich hatte mir zu meiner S1000R inzwischen eine 1290 Super Duke zugelegt und mit dieser auch am o.g. Training teilgenommen. Ich wollte die Basiserfahrungen auch auf dem neuen Motorrad machen.
Angereist waren zwölf Teilnehmer und wieder waren wir eine sehr inhomogene Gruppe, was die Fahrpraxis und die Motorräder betraf. Bei 125 ccm ging es los, sogar ein Piaggio MP3 500 Roller war dabei. Den Fahrtrainer, Stefan, kannte ich schon aus meinem ersten Kurs in Grevenbroich. Ein super netter Typ. Da fing das Training für mich schon mal gut an. Das Wetter war außerdem, von einem straffen Wind mal abgesehen, ziemlich klasse.
Nach dem Warmfahren wurden die üblichen Fahrübungen durchgeführt. Vollbremsung, Ausweichen, langsames Fahren in Schrittgeschwindigkeit, Blickführung , technische Zusammenhänge, Fahrdynamik etc.
Ich habe meine „Kati“ jetzt deutlich besser kennen gelernt.
Allerdings wird mit zwölf Teilnehmern der Platz auf diesem, doch sehr kleinen Gelände in Kaarst äußerst eng. Es steht nämlich nicht das komplette Gelände, wie man es aus Luftaufnahmen kennt, für das Basistraining zur Verfügung, sondern nur ein kleiner Teil von ca. 110 x 25 Metern.
Außerdem teilt man sich den Kreisverkehr mit Autofahrern ohne Führerschein! Richtig gelesen! Kaarst ist ein sogenannter Idiotenhügel. Dort dürfen Autofahrer ohne Führerschein in Begleitung denselben Kreisverkehr nutzen wie die Teilnehmer des Motorrad Basis Trainings.
So war auch der Kreisverkehr nur in Linkskurven zu benutzen. Die Rechtskurven waren dann ein Wendemanöver vor dem Kreisel. Der höchste mit meiner Superduke nutzbare Gang war dementsprechend der Zweite und in diesem drehte mein Motorrad in den Kurven 2000 1/min. Das sind 500 1/min über Standgas.
Wir konnten mit zwölf Teilnehmern gar nicht so viel Abstand voneinander halten, wie es nötig gewesen wäre um die Kurve flüssig zu fahren. Ständig musste angehalten werden.
Schaut man sich die Luftaufnahmen bei Google einmal an, so sieht die Anlage nicht so klein aus. Tatsächlich steht aber nur der orange markierte Teil für die Motorradfahrer zur Verfügung.
Der Asphalt war teilweise mit Gras durchwachsen, der Kreisverkehr nach außen hin leicht abschüssig. Trotzdem hat mir der Kurs viel Spaß gemacht. Zumindest in der ersten Hälfte des Tages. Die Rechtskurven nach dem Mittag, also das Wenden vor dem Kreisverkehr, habe ich mir gespart. So hatten die anderen ein bisschen mehr Platz und mein Motor wurde nicht so gequält. Im ersten Gang wollte ich die Wende nicht durchführen.
Vielleicht bin ich durch Grevenbroich ein bisschen verwöhnt, aber ich würde an einem Training in Kaarst nicht mehr teilnehmen.
