Probleme in Spitzkehren

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Probleme in Spitzkehren

Beitragvon andyr62 » 29.06.2018, 09:06

Hallo Forum,

ich bin hier in den Dolomiten unterwegs (Sella und Co) ThumbUP

Die Spitzkehren (steil) bergab nach rechts mag ich aber garnet, da es mich
mal mit dem Rennrad in einer solchen hingelegt hat (Vorderrad weggerutscht).

Mit der R hab ich jetzt folgendes Problem, dass mir beim Bremsen in den
Spitzkehre öfter mal das Hinterrad weggerutscht ist. Einmal gefühlte 1 Sekunde
bis es sich wieder gefangen hatte. Ich hab nur mit der Vorderradbremse gebremst,
aber kann es sein, dass durch die Integralbremse das Hinterrad mitbremst,
bis es kurz blockiert? Was anderes kann ich mir nicht erklären. Es fühlt sich hinten
oft etwas "eirig" an.

Stimmt was mit der Hinterradbremse nicht, oder einfach nur meine Kurventechnik nicht?
Viele Grüße
Andy
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon vuk76 » 29.06.2018, 09:47

Zu höher Gang vielleicht? Ich habe auch nicht so gerne die Spitzkehren nach unten,aber nach ein paar trainings und ein paar Ratschlägen geht es ziemlich ok. Und meine Kopfbariere habe ich auch überwunden.
Ich bremse immer nur mit der Hinterrad bremse wenn ich nach unten fahre, bzw. versuche im richtigen Gang zu fahren und vor der Kurve genug zu Bremsen das ich in der Kurve keine bremse benötige.
Die Integralbremse bremst kalr auch hinten, aber nie so stark das es blockieren würde.
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon Trane » 29.06.2018, 09:54

Hallo Vuk76,

ich würde erstmal auf den Reifen tippen. Welchen Reifen fährst du denn? welche Temperatur hattest du ( wenn du oben aufm pass bist, wirds schnell kalt und ein Sportreifen schwächelt dort gerne .

Ein blokierenden Reifen würde ich aufgrund von ABS ausschließen (Das würdest du merken) ich glaub eher das er nach außen schiebt, was auf zu wenig Grip schließt...
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon vuk76 » 29.06.2018, 09:59

Derzeit fahre ich einen Metzeler M7RR. Wobei in meinen 15 Jahren moto karierre bin ich schon vieles an Reifen druchgefahren. Und da ich jedes Jahr in den Dolomiten bin, weiss ich dass normalerweise die Strassen dort super sind.
klar kann es passieren das ein teil schlecht ist, etwas oel dort liegt oder schotter - kann sein das du so etwas erwischt hast.
Vor ein paar JAhren bin ich bei 6 Grad dort oben gefahren, mit niesselregen und es gab keine probleme - da hatte ich noch den Z6 von Metzeler drauf. Klar da war bin ich vorsichtiger gefahren als normal.
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon Serpel » 29.06.2018, 10:04

Moin Andy,

ich bin ja nahezu ausschließlich auf Pässen unterwegs und kenne dein "Problem" nur zu gut.

Beim Anbremsen von Spitzkehren (bergab) geht das Heck oft bereits in Situationen nach oben, wo man noch lange nicht damit rechnet. Die Elektronik nimmt dann zwar den Bremsdruck zurück, aber nur gerade so viel, bis der Bodenkontakt wiederhergestellt ist. In Schräglage führt das unweigerlich zum Rutscher.

Also: Entweder nicht so arg in Kehren hineinstechen oder damit leben und darauf vertrauen, dass es die Elektronik am Ende doch immer wieder richten wird ...

Gruß
Serpel
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon Derbobs » 29.06.2018, 13:54

beim starken bremsen, v.a. bergab, verschiebt sich die last vom hinterrad aufs vorderrad ("dynamische radlastverteilung"). selbst geradeaus kann das bei einer vollbremsung zum abhebenden hinterrad führen. ein (fast) vollständig entlastetes hinterrad kann natürlich keine bremswirkung mehr aufbauen, du hast also (fast) 100% bremswirkung auf dem vorderrad.
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon Marc_Amato » 30.06.2018, 05:30

Gewichtsverteilumg war auch auch mein erster Gedanke. Wäre auch logisch das Hinterrad wird leicht und schwänzelt hin und her.
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon andyr62 » 30.06.2018, 06:18

Moin,

also ich fahre den Metzeler RT01, der hat eigentlich schon guten Grip, auch bei niedrigen
Temperaturen.

Vielleicht mach ich auch Fahrfehler. Ich fahre die Kurve von außen an - wenn keiner
entgegen kommt - und geh dann im Scheitelpunkt in die Schräglage. Wenn ich da
bremse, weil bissel Schiss, kanns vielleicht rutschen. ABS heißt ja nicht, dass es nicht
ganz kurz blockiert ... um dann wieder aufzumachen, oder? Bei der TC rutscht es ja
auch kurz, wenn man in der Kurve Gas gibt.

Zum Grip der Straßen in den Dolos hab ich so meine eigene Theorie. Ich denke dass durch
die permanente Befahrung grad in den Kurven der Asphalt glatt geschliffen wird. Der
Reifenabrieb bleibt ja auch irgendwo auf der Strasse.
Vom Öl, Diesel und Bier, den die Oldtimertrekker Kolonnen hinterlassen, ganz zu schweigen :roll:

Aber ich geniesse es trotzdem hier ... vielleicht etwas gemütlicher angehen, wie die andern ;-)
Viele Grüße
Andy
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon grimesric » 30.06.2018, 06:50

Moin auch,

Also ich war erst letztes Wochenende in den Dolos (das erste mal) und war begeistert vom rauen Asphalt. Ich finden den Asphalt vom Grip her sehr viel besser als bei uns in Bayern und auch besser als in Österreich. Viele Risse und Flicken sind drin ja, aber rau ist er wie sau in Südtirol :D

Ich denke daher nicht, dass dein Hinterrad aufgrund von glattgeschliffenem Asphalt rutscht. Ist mir kein einziges mal passiert.

Kann es sein, dass du zu stark auf der Hinterradbremse stehst? Hinten blockiert es echt sehr schnell mal kurz, grad in Schräglage versetzt es das Hinterrad dann mal um eine gute Anzahl von Zentimetern.
Versuch ggf. mal nur 2/3 Bremsdruck hinten aufzubauen, sodass ABS gar nicht erst eingreifen muss. Geht wie gesagt sehr schnell hinten. Gerade auf Bergab-Kehren wo das Hinterrad ohnehin schon entlastet ist :)

Gruß
Ric
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon andyr62 » 30.06.2018, 07:56

grimesric hat geschrieben:Moin auch,

Also ich war erst letztes Wochenende in den Dolos (das erste mal) und war begeistert vom rauen Asphalt.

Kann es sein, dass du zu stark auf der Hinterradbremse stehst?

Gruß
Ric


Also richtig rauer Asphalt war beim Kurventraining auf dem Hockenheimring ;-)

Und wie ich oben schrieb, bremse ich hinten garnet
Viele Grüße
Andy
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon Hobbes » 30.06.2018, 08:15

Ich war zwar noch nicht in den Dolos, aber Spitzkehren kenne ich.

Thema Reifentemperatur: Wird eher weniger weniger eine Rolle spielen, wie auch schon angemerkt. Wenn es richtig spitz ist, ist ja meist das Tempo nicht so hoch und auch die Schräglage recht gering.

Glattpolierter Asphalt: Beim "Straße lesen" ist das zumindest im Trockenen erkennbar und man kann seinen Fahrstil drauf einstellen.

Fahrfehler: Da würde ich zuerst ansetzen. Mit der obigen Beschreibung komme ich nicht ganz klar. Wie kann ich erst am Scheitelpunkt in Schräglage gehen? Wobei auf der Landstraße das Hinterschneiden von Kurven die flüssigere und auch schnellere Linie ist. Sicherer ist sie allemal. Nennen wir es nicht Fahrfehler, sondern falsche Linienwahl. Oder einen anderen Kurvenstil probieren? Ist es eine Kehre, in der man die Maschine noch "Legen" kann, oder ist sie so eng, dass "Drücken" das Mittel der Wahl ist?

Beste Grüße Hobbes
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon andyr62 » 30.06.2018, 09:06

Hobbes hat geschrieben:Ich war zwar noch nicht in den Dolos, aber Spitzkehren kenne ich.

Fahrfehler: Da würde ich zuerst ansetzen. Mit der obigen Beschreibung komme ich nicht ganz klar. Wie kann ich erst am Scheitelpunkt in Schräglage gehen?

Beste Grüße Hobbes


Also hier hats schon fiese Spitzkehren. Steigung 10 - 12% außen und 20% innen, denn die Kurve fällt nach außen hin
auch noch steil ab. Muss man teilweise sogar im 1. Gang fahren.

Fahrfehler kann natürlich sein, hatte leider bisher keinen Profi, dem ich mal hinterherfahren konnte ;-)
Ich meine das so, bis zum Scheitelpunkt abbremsen und Schräglage erhöhen. Am Scheitelpunkt ist dann
die max. Schräglage, die man dann bis zum Kurvenausgang wieder reduziert. Wenn man kurz nach dem
Scheitelpunkz merkt, dass man zu schnell ist, oder nach außen getragen wird, kann man die Schräglage
erhöhen, oder bremsen so wie ich, weil ich dann bissel Schiss bekomme ;-)

Ich denke es ist Erfahrungssache, wenn man 150km Spitzkehren hinter sich hat und die Konzentration
nachlässt, kommt es wohl zu Fahrfehlern...
Viele Grüße
Andy
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon Eifelbiker » 30.06.2018, 10:25

Bei allem Respekt sind solche Rutscher meist menschlichen Ursprungs. Was die R bei Spitzkehren gar nicht mag ist wenn man nicht passend vor den Kehren seine Vorbereitungen erledigt hat. Sie mag es nicht besonders wenn man spät in Spitzkehren hart herein bremst und noch mehr nicht wenn man schon anfängt sie etwas schräg zu stellen. ( Im Extremfall fängt sie dann auch gerne mal an mit dem Heck zu keilen) Versuch doch mal vorher hart vorne zu bremsen ( dann bremst sie ja eh hinten mit ) und dann vor dem Einlenken die Spitzkehre nur mit stabilisierender Rückbremse sauber zu fahren. Dann gehen Spitzkehren sehr gut mit der R.

Aber ganz klare Zustimmung..... Spitzkehren etwas unkonzentriert angefahren quittiert sie gerne mit seltsamen Hinterrad-Aktionen. Passiert mir auch schon mal wenn ich etwas schluderige Tagesform habe und dann muss ich mich immer wachdenken und mir sagen .... aha !!! wieder gepennt scratch ( kommen vor der Kurve noch Belagverwerfungen dazu zickt sie noch etwas mehr ) Sauber gefahren kann die R nahezu alles gut. ( nicht Perfekt aber in der Summe doch gut ThumbUP )

Btw. ist es gerade bei Spitzkehren bergab sehr wichtig das man 5-15 cm vom Tank entfernt ist mit den "Cochones" um beim kräftigen ankern genug Gewicht auf dem Hinterrad zu haben. Bergauf ist es chilliger ThumbUP (abgesehen das sie gerne und oft in den Zwischentreppen das Vorderrad hebt bzw. wild wheelt
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon RD350-YPVS » 30.06.2018, 21:17

andyr62 hat geschrieben:dass mir beim Bremsen in den
Spitzkehre öfter mal das Hinterrad weggerutscht ist

Ich meine das so, bis zum Scheitelpunkt abbremsen und Schräglage erhöhen. Am Scheitelpunkt ist dann
die max. Schräglage, die man dann bis zum Kurvenausgang wieder reduziert. Wenn man kurz nach dem
Scheitelpunkz merkt, dass man zu schnell ist, oder nach außen getragen wird, kann man die Schräglage
erhöhen, oder bremsen so wie ich, weil ich dann bissel Schiss bekomme


Ich verstehe die Fahrweise nicht. In Spitzkehren Bremsen kenne ich nicht, man bremst vor der Spitzkehre und in der Spitzkehre hängste meist schon in Schräglage wieder am Gas und zitterst schon bis Du es aus der Kurve raus aufziehen kannst.

Beim Bremsvorgang vor der Kurve geht schonmal das Hi Rad hoch.
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Re: Probleme in Spitzkehren

Beitragvon Dennis81 » 02.07.2018, 07:18

Moin,
"wähle die für dich perfekte Geschwindigkeit, die Kurve/ Spitzkehre so zu durchfahren, dass keine Korrektur Deinerseits mehr nötig ist und du gleichzeitig genug Reserven hast, falls etwas Unvorhergesehenes eintritt" hat mir mal ein Trainer vom FSZ gesagt.
Vorher entsprechend an/- abbremsen und mit "Halbgasstellung" die Kurve sauber durchfahren.
Viele meiner Freunde, mich mit inbegriffen, erwischen sich auch immer wieder dabei, wie in Kurven "nachgebremst" werden muss.
Passiert das in der Kehre, muss unweigerlich dieser von Dir beschriebene Effekt auftreten! (Man hat auf gerader Straße schon ein Bremsverhältnis von 80/20 vo/hi. Dieses Verhältnis ändert sich noch einmal mehr auf bis zu 100/0 bei Bergabfahrten und starkem Einbremsen)
Ganz wichtig dabei: die Kurve zu durchblicken.
Gerade in Spitzkehren nicht immer möglich, da ggf. Steilwand. Aber bei den meisten, die ich kennengelernt habe, hast Du einen hervorragenden Weitblick und kannst genau sehen, was hinter der Kurve los ist. Du fährst dort hin wo du hinschaust...
Passt Deine gewählte Geschwindigkeit, kannst Du ganz bequem nach vorne schauen ohne jedwede Korrektur Deines Bikes.
Meine wichtigste Regel: locker bleiben, sowohl vom Kopf als auch vom Körper her! Kralle ich mich am Lenker fest, folgt meist autom. die Korrektur, da das Bike nicht die Ideallinie fährt, sondern die von mir krampfhaft erzwungene!
Das Motorrad macht aufgrund seiner Flieh-und Kreiselkräfte z.B. ganz viele Dinge alleine, die es uns auch in Kurvenfahrten erlaubt, locker zu bleiben. Dazu gehört z.B. auch das Schieben am Lenker zur Kurvenkorrektur. Dazu aber ein ander Mal mehr winkG

Greetz
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