Lebensgefaehrliche Erfahrung ...

Alle Infos rund um die Roadster S 1000 XR - S1000XR.

Lebensgefaehrliche Erfahrung ...

Beitragvon mjunker » 13.09.2015, 16:41

Habe die XR am 04.09.15 beim Haendler abgeholt. Am 07.09 und 08.09. war ich krank und bis 10.09.incl. normaler Arbeitstage,
bin ich ca. 800 km gefahren.

Am 10.09. ist mir irgendwann bei der Fahrt auf der Autobahn oder nach deren Abfahrt, der Verschluss des Oeleinfuellstutzens
verlorengegangen. Bemerkt habe ich es, als ich nach der Abfahrt bis zum Stopschild vorgefahren bin und beim Anfahren einen
Highsider hatte, den ich mit viel Glueck ohne Sturz verhindern konnte. Auf der Autobahn bin ich mehre Kurven li/re mit
ca. 160-180 km/h gefahren. Die XR war voller Oel, gerade der Hinterreifen und mein rechtes Bein auch. Mir schlug das Herz bis
in den Schaedel, denn mir wurde von einer auf die andere Sekunde klar, dass dies eine lebensgefaehrliche Situation war.

Ich kann zu nahezu 100% sagen, dass gerade, aufgrund meines oben geschilderten zeitlichen Ablaufs, mit Krankheit und geleisteter
Arbeitszeit, die XR entweder unter meinem Hintern war und nirgendwo abgestellt wurde oder in einer verschlossenen Garage/Halle
gestanden hat. Einzig meine Frau und meine Tochter (12) hatten ungehinderten Zugang zum Bike. IMHO war dies ein eindeutiger
Montagefehler des Mutterhauses BMW ! Gelesen habe ich schon manchmal von einer, sagen wir mal, suboptimalen Auslieferung
von neuen Moppeds bei BMW, auch hier im Forum schon. Allerdings ist das, was mir passiert ist, kein Kavaliersdelikt mehr.
Das geht so gar nicht !!!!!!! nogo

Nachdem ich wieder einigermassen klar war, habe ich den mobilen Service von BMW angerufen und den Sachverhalt geschildert.
Sie haben mir umgehend, mit etwas Wartezeit, einen Servicemann mit Anhaenger zugesichert, ihn vorbeigeschickt und mich
zum naechstgelegenen BMW-Haendler meines Wohnorts transportiert und danach nach Hause gefahren. Ich kann dem mobilen
Service und seines Servicemanns nur ein kompetentes und vorbildliches Verhalten attestieren. Danke nochmal an dieser Stelle,
ich bin froh einen solchen Service, sogar europaweit, nutzen zu koennen. ThumbUP

Natuerlich musste mir der BMW Haendler vor Ort mitteilen, dass dies auch durch Dritte oder Selbstverschulden passiert sein kann.
Ich habe ihm den Sachverhalt geschildert und trotzdem einen Antrag auf Gewaehrleistung verlangt, dem er nur zoegernd nachkommen
wollte, weil es nach seiner Erfahrung keine Aussicht auf Erfolg haben wuerde. Wiederrum bestand ich, trotz seiner Einschaetzung, auf
den Antrag, da ich auch an einem ablehnenden Bescheid von BMW interessiert war. Ich schilderte ihm nochmals meine erlebten
Geschehnisse. U. a. dass ich selbst nicht an den Verschluss muss, gerade in der Einfahrzeit. Die XR hat ein Schauglas zur Kontrolle. Und
meine zeitliche Abfolge, bei der es nahezu ausgeschlossen war, das Dritte sich an dem Bike zu schaffen machen konnten. Trotzdem
sollte zuerst eine Gewaehrleistung nicht erfolgen, er wolle aber nochmal pruefen, was moeglich waere. Da ich schon ca. 800 km
gefahren war, bat ich ihn, nach der Instandsetzung meines Moppeds (Reinigung + Verschluss + Wiederherstellung Fahrsicherheit +
Ausschluss Folgeschaeden) auch die Einfahrkontrolle durchzufuehren. Dies war durch einige, terminlich guenstige Umstaende auch
moeglich. Bei der Abholung teilte mir der Haendler mit, dass alle Arbeiten durchgefuehrt seien und die Instandsetzung fuer mich
kostenfrei bleibt. Ich hoffe, dass ihm von Seiten des Mutterhauses BMW, das Ganze verguetet wird, denn er hatte an den ganzen
Umstaenden keine Schuld. Ich stieg danach zwar mit einem mulmigen Gefuehl auf die XR aber der Mechaniker hatte schon 12 Km
gefahren und versicherte mir, dass sie normal fahren wuerde, keine Folgeschaeden zu befuerchten seien und so gut wie keine
Oelrueckstaende mehr vorhanden sein duerften. Ich solle dies aber bitte noch oefter kontrollieren. Das habe ich auch so getan
und kann auch hier attestieren, dass der Mechaniker eine sehr gute und gewissenhafte Arbeit geleistet haben muss, denn ich konnte
in den sicherheitskritischen Bereichen keinerlei Oelrueckstaende mehr feststellen ! Danke nochmal an dieser Stelle. ThumbUP

Ich habe das Geschreibsel nicht geschrieben, weil ich BMW flamen oder anprangern will und habe mich bemueht sachlich zu bleiben,
sondern ich moechte jeden davor warnen, so blauaeugig wie ich zu handeln und ihn dazu zu motivieren, mehr Kontrolle und Ueberpruefung
bei der Abholung seines neuen Moppeds auszuueben, so schwer dies auch sein wird !!!
Zuletzt geändert von mjunker am 13.09.2015, 16:59, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Lebensgefaehrliche Erfahrung ...

Beitragvon Supermic » 13.09.2015, 16:46

Oha, da bekommt man ein komisches Gefühl beim Gedanken, die BMW das nächste mal blauäugig aus der Inspektion zu holen und direkt loszustochen! Gott sei dank ist Dir nichts passiert! scratch
Mic

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Re: Lebensgefaehrliche Erfahrung ...

Beitragvon mjunker » 13.09.2015, 17:01

THX, habe inzwischen wieder 100 km gefahren und das mulmige Gefuehl schwindet so langsam wieder ...
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Re: Lebensgefaehrliche Erfahrung ...

Beitragvon Kajo » 13.09.2015, 17:16

Wo Menschen arbeiten werden Fehler gemacht. Möglicherweise wurde der Verschluss nicht richtig fest verschraubt. Hier Jemanden ein Verschulden in einem Schadensfall nachzuweisen ist ja schier unmöglich.

Mal gut dass es im konkreten Fall nicht zum Sturz geführt hat. Weiterhin viel Spaß mit Deiner XR.

Gruß Kajo
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Re: Lebensgefaehrliche Erfahrung ...

Beitragvon kInGpIn-RR » 13.09.2015, 17:33

Da hast Du wirklich nochmal Glück gehabt! Das ist ja nochmal gut ausgegangen! Mir ist Dezember letzten Jahres das Gleiche passiert: Nach der Inspektion beim Freundlichen ist der Öldeckel nicht richtig zu gedreht worden. Zum "Glück" war es relativ kalt, so dass ich kaum in Schräglage gefahren bin. Als ich mir zu Hause die Stiefel ausziehen wollte, habe ich mich noch gewundert, wo ich denn blos durchgefahren bin, denn der rechte Stiefel sah so nass aus. Nach der Fühl- und Riechprobe stand mir dann auch der Schweiß auf der Stirn. Ich bin sofort zurück in die Garage und habe das Ergebnis bewundert:

IMG_20141201_184448.jpg


IMG_20141201_184459.jpg


Ironischer Weise mache ich sonst alles selbst, wobei ich mir genügend Zeit nehmen und jede Schraube zwei mal prüfe. Ich sichere sonst auch immer den Deckel mit einem Sicherungsdraht. Der Händler hielt das offensichtlich nicht für notwendig. Den Ölwechsel habe ich nur für das Service-Heft machen lassen, damit es keine Probleme bei einem eventuellen Garantiefall gibt. Wenn das im Sommer passiert wäre, wäre das nicht gut ausgegangen...

Daher kann ich Dein mulmiges Gefühl gut nachvollziehen! Am besten gar nicht darüber nachdenken. Wenn es nicht der Öldeckel ist, dann nimmt Dir jemand die Vorfahrt oder irgendein Teil hat eine Materialermüdung oder Du fährst durch die Ölspur von jemandem, dessen Öldeckel nicht richtig zu war... ;-)

Das Risiko fährt bei dem Hobby einfach mit.
Grüße aus dem Sauerland!
Markus
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Re: Lebensgefaehrliche Erfahrung ...

Beitragvon mjunker » 13.09.2015, 18:11

So aehnlich wie dein Hinterreifen sah meiner auch aus, nur noch schwaerzer ... ;-)

Habe halt so etwas in ein paar Jahrzehnten moppedfahren noch nicht erlebt, auch nicht bei den Kumpels.
Deswegen wird es mit dem absolutem Sicherheitsgefuehl noch was dauern.
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