Moin!
Ich denke, das Thema hat einige Facetten:
Eine Frage ist doch: Wer hat welchen Schaden erfahren? Da ist das kaputte Moped, die Felge, Wahrscheinlich der Hinterreifen, Abschleppkosten und Nutzungsausfall. Das kann man irgendwo in Euro oder Franken ausdrücken. Ob der Händler das bezahlt oder seine Versicherung, kann dem Geschädigten eigentlich egal sein. Versicherungen sind allerdings emotionsloser, was oft ein Vorteil bringt.
Zu einem Schaden gehört allerdings auch ein möglicher, psychischer Schaden. Eventuell hat man das irgendwie längere Zeit im Kopf. Man könnte sich sogar vorstellen, dass der Fahrer immer wieder an die kurzen Momente denkt und vor jeder Kurve Bammel hat, vielleicht aufhört, Moped zu fahren. Da ist es dann schon schwer, das mit Geld zu beziffern.
Das wären dann die zivilrechtlichen Ansprüche. Dazu kommt eventuell ein Strafverfahren, zumindest hier in Deutschland. Ob ein Strafverfahren eröffnet wird, entscheidet der Staatsanwalt, nicht der von mir bestellte Anwalt. Da wird dann geklärt, ob der Verursacher eine Strafe zu bezahlen hat oder in den Bau muss. Davon hat aber der Geschädigte nicht viel, außer Genugtuung oder so.
Sollte ich einen Anwalt einschalten, dann bitte um meinen Schaden geltend zu machen. Ob der dann 40 Euro mehr Nutzungsausfall herausholt oder nicht, wird sich dann zeigen. Bei irgendwelchen Ängsten oder verlorener Lebensqualität, was ich vielleicht behandeln lassen müsste, würde ich mir den Anwalt gut aussuchen.
Für die Ansprüche, die ich mir bezahlen lassen möchte, kann ich eventuell eine Rechtsschutzversicherung in Anspruch nehmen. Die bezahlt dann den Anwalt, der auch den Antrag auf Leistungszusage stellt. Schalte ich einen Anwalt für ein Strafverfahren gegen andere ein, leistet die RS nicht. Würde man dem Werkstattleiter auf die Fresse hauen, leistet meistens auch keine Rechtsschutz- und keine Haftpflichtversicherung... kommt ein bisschen auf die Darstellung an
Nach meiner Erfahrung versprechen Anwälte sehr gerne etwas, bis sie das Mandat unterschrieben bekommen haben. Anwälte in diesem Forum sind natürlich komplett ausgenommen.
Die Ursachenforschung finde ich dann schon "interessant"! Ist es richtig, dass zwischen Werkstatt und der besagten Kurve einige Kilometer, eventuell auch ein paar Tage lagen? Denn die Bremse sollte ja einige Male funktioniert haben, vielleicht auch bei einer Probefahrt. Die Frage, wer die Schrauben hätte lösen können, mag ich gar nicht weiter spinnen... Aber wenn ich richtig informiert bin, steckt die Bremse doch auf Hülsen?? Ich kann mir vorstellen, dass die Bremse montiert wurde, handfest die Schrauben eingesetzt wurden, um später den Drehmoment anzusetzen?? Zumindest habe ich das schon so gemacht. Und der letzte Schritt wurde, warum auch immer, vergessen??!
Ist es in anderen Werkstätten so, dass der Meister nochmal die Schrauben mit Drehmoment kontrolliert, bevor die Maschine an den Kunden übergeben wird? Ich kenne mich da tatsächlich überhaupt nicht aus. Wie auch immer: es darf nicht passieren! Welche Konsequenzen das im Detail hat, wird man als Kunde vielleicht nicht erfahren. Aber ich würde mit den Menschen reden, persönlich, und mir genau ansehen, wie die reagieren! Vielleicht war es tatsächlich die eine Situation im Leben eines Jeden, in der man einen Fehler macht, der nie passieren darf! Und vielleicht ist es das Ding gewesen, was für die nächsten 20 Jahre wachgerüttelt hat?! Aber das kann man für mich nur schwer über WhattsApp, Mail der per Telefonat klären. Da würde ich gerne mit meinen Augen und Ohren sehen und hören wollen, was derjenige zu sagen hat...!