Am Vorderrad ist der Einfluss für mich sonnenklar, was das Aufstellmoment beim Bremsen angeht. Da habe ich ja einen Hebelarm zwischen Reifenaufstandspunkt und Lenkachse.
Beim Hinterrad habe ich irgendwie einen Knoten im Hirn, was solche Momente angeht, wenn ich Dein "Drehmoment" hier richtig deute.
Das "Runterziehen" was du meinst, interpretiere ich als initiale Folge des Verlangsamens, denn das muss einen engeren Bogen ergeben. Dabei wird die Schräglage aber nicht größer, sondern kleiner. Je langsamer ich dabei werde, umso mehr muss ich das Motorrad aufstellen. Nehmen wir das Beispiel Bremsen in der Kreisbahn bis zum Stillstand. Entweder richte ich das Motorrad auf und halte meine Linie, oder ich fahre einen engeren Bogen. Bei 0 sollte ich zweckmäßigerweise senkrecht stehen.
Dennoch glaube ich, dass hier viele Dinge durcheinander gehen. Alle beschriebenen Fahrtechniken funktionieren. Nur nicht alle in der gleichen Kurve/ Spitzkehre. Die HR Bremse soll allein nicht die Anpassung der Kurveneingangsgeschwindigkeit herstellen, das ist ja bei normalem Tempo und vielleicht auch bergab utopisch. Aber beim Langsamfahren und enger Kehre taugt sie super für das richtige Tempo. Schiebt mal Euer Motorrad mit Lenker am Anschlag, vorzugsweise linksrum. Dann greift mal etwas stärker in die VR Bremse. Das Bike kippt sofort stark zur Innenseite. Achtung gut festhalten!
Das gleiche passiert auch bei einer engen Spitzkehre, wenn man, vielleicht plötzlich, doch mal bremsen muss. Hier meine ich Spitzkehren, die nur langsam gefahren werden können, da ist bestenfalls mit Drücken, aber nicht mehr mit Legen, schon gar nicht Hang-off, das Motorrad um die Kurve zu bringen.
Eifelbiker har die stabilisierende Wirkung der HR Bremse beim Langsamfahren treffend beschrieben.
Beste Grüße Hobbes.