Serpel hat geschrieben:Mich wundert ein wenig das mangelnde allseitige Vertrauen in eine Firma wie BMW. Die haben sich ja doch genau überlegt und ausgerechnet, wie sie den Schaden für die Kunden und die Firma langfristig minimieren können. Wenn tatsächlich jede 2009er und 2010er Maschine von der fehlerhaften Nockenwellenbearbeitung betroffen wäre, wäre für BMW eine Rückrufaktion sicherlich mit großem Abstand die günstigste aller möglichen Lösungen des "Problems". Dass sie das nicht machen, zeigt nur, dass es sich tatsächlich lediglich um eine gewisse Charge handelt, die davon betroffen ist. Es wäre blauäugig von BMW anzunehmen, nur wenige der ausgelieferten S 1000 RR erreichten die kritische Laufleistung, ab der der "typische" NoWe-Schaden auftritt, obwohl de facto sämtliche Maschinen der beiden Baujahre mit falsch gehärteter NoWe ausgeliefert wurden.
Scheint mir also auch ein wenig Hysterie dabei ...
Nein, weil deine Meinung auch spekulativ ist. Der Dauertest der Motorrad und die gravierende Häufung genau dieses Schadens hier im Forum verbunden mit einer mittlerweile eindeutig bekannten Fehlerursache belegen doch, dass es sich dabei nicht um einen Einzelfall handelt. NIEMAND behauptet, dass jedes einzelne Modell betroffen ist, aber selbst wenn es "nur" 5, 10 oder 20% sind - und es gibt überhaupt kein Indiz, dass es nicht so viele sind - wäre ein Rückruf die richtige Maßnahme gewesen. Im Pkw-Bereich werden 100.000 Fahrzeuge zurückgerufen, wenn 3 (!) Feuer gefangen haben. Und wie gesagt, die Nockenwellen treten sehr häufig auf...
Du sagst es ist Hysterie, ich bin der Meinung, es ist blauäugige Ignoranz, von BMW zu glauben, dass sie alles für den Kunden tun, ohne auf das eigene Geschäft zu achten. So arbeit eine Firma nicht. BMW ist im Geschäft, um Geld zu verdienen und man kann wohl ganz nüchtern betrachtet davon ausgehen, dass man sich bewusst gegen den Rückruf entschieden hat, um keine schlechte Presse direkt zur Markteinführung zu riskieren. Das minimiert den Schaden für die Firma, aber nicht für den Kunden, der irgendwann aus der Gewährleistung raus ist. Und bei 50% der Kunden die Nockenwellen zu tauschen ist günstiger als bei 100% einen Rückruf zu machen. Ein Schelm wer dabei böses denkt...
PS. Die 28.000 km sind auch nicht gerade relevant, der erste Schaden von Wobbly ist bei über 40.000 aufgetreten...
BMW hatte jahrelang miese Kombischalter und hat jetzt reagiert. Man hat miese Nockenwellen eingebaut und dann das Produktionsverfahren umgestellt. Es ist löblich, wenn man reagiert, aber da darf man die betroffenen Kunden nicht im Regen stehen lassen und das ist nun mal der Fall, wenn jemand auf der Rennstrecke gefahren ist oder aus der Gewährleistung raus ist.