von MSHPU » 17.08.2012, 13:37
95% der Stürze auf der Rennstrecke werden doch im Endeffekt auch durch Fahrfehler verursacht. Ein Lenkungsdämpfer verursacht auch eher keinen Unfall, er schafft es vielleicht nur nicht, ihn zu verhindern. Dass das Serienteil der BMW für die Rennstrecke nicht geeignet war, wurde ja 2010 recht schnell bekannt, nachdem die ersten auf den Strecken unterwegs waren.
Das ist ja auch eine Frage des Anspruchs - wenn jemand am Sachsenring 1:45 pro Runde fährt, braucht er eigentlich gar keinen Lenkungsdämpfer, fährt er 1:30, hat er das Serienteil schon lange ausgetauscht. Kritisch wird es bei denen, die keine Erfahrung haben, aber mit der Brechstange und einer volldigitalen Fahrweise (Vollgas auf der Geraden und Parken in der Kurve) unterwegs sind, aber dann kann man es kaum dem Lenkungsdämpfer vorwerfen. Das meine ich ganz allgemein und völlig ohne Bezug auf den darüber geschilderten Fall, denn ich kenne weder Situation noch Fahrer.
Auf den ersten Blick klingt die Einschätzung von BMW nach willkürlicher Abwehrhaltung, aber im Endeffekt haben sie damit Recht, so lange der Lenkungsdämpfer oder ein anderer Teil des Motorrads keinen Defekt hatte. Wenn jemand zu schnell für das - zugegeben schlechte - Serienteil ist und die konstruktionsbedingte Grenze ausschöpft und dann überschreitet, kann man BMW dafür natürlich nur bedingt verantwortlich machen.
2012 BMW S1000RR Motorsportfarben