von Maxell63 » 18.04.2015, 18:34
Leistungsmessungen auf einem Prüfstand haben systembedingt immer einen Messfehler von 5% in jede Richtung. bei echten 160 PS wirst du also immer was zwischen 152 und 168 PS messen. Je nach Tag, Wetter, Reifen, Luftdruck..... weitaus höhere Abweichungen sind aber möglich....
Ganz im ernst Jungs, Messungen auf einem Rollenprüfstand sind vollkommen für die Katz, wenn du die wirklich Leistung ermitteln möchtest. Da wird eine Menge kohle mit verdient, da wird in der Presse ein richtiger Bohei drum gemacht. Aber die wirklich Leistung kann man mit so einem Ding nur schätzen. Hab sowas mal studiert und wir haben während des Studiums mal Messungen gemacht... Kann man getrost vollkommen vergessen.
klar, wird jeder Besitzer eines solchen "Schätzeisens" da vehement widersprechen. Aber ich kann dir z bsp deine R auch mit 180 PS messen, wenn du das möchtest..... und du danach gut gelaunt nach Hause gehst.Eine seriöse Leistungsbestimmung geht nur auf einem Prüfstand bei AUSGEBAUTEM Motor. Alles andere dient zur Unterhaltung von Leuten, die sich nicht auskennen. Auch wenn Prüfstandbesitzer jetzt gross aufschreien werden. Leute spart euer Geld und geht davon ein Eis essen....oder ins Kino, da ist es auch spannend... Aber das Moped auf die Rolle zu stellen und dann mit Messprotokollen zu wedeln, führt bei echten Messtechnikern zu einem heftigen Schmunzeln
aus einer Studenarbeit:
"Echte Verlustleistung
Auch wenn nahezu alle Prüfstandhersteller Funktionen anbieten, um aus der
gemessenen Radleistung auf die Motorleistung zu schließen, gibt es dennoch viele
Experten, die diese Messungen für nicht möglich halten. Die Gründe hierfür
möchten wir nun versuchen zu erläutern.
Was ist eigentlich Verlustleistung? Alle mechanischen Systeme haben eine
gewisse Reibung, in der zugeführte Energie in Wärme und/oder Schall
umgewandelt wird. Um aber einen Verlust an Leistung zu verursachen, bedarf es
zwingend einer zugeführten Energie. Wenn also der Motor eines Autos abgestellt
ist und so keine Energie dem Getriebe zugeführt wird, kann auch keine Energie
verloren gehen. Die Verlustleistung ist in diesem Fall also 0%.
Wenn das Fahrzeug fährt, wird ein gewisser Prozentsatz der zugeführten Leistung in
Wärme umgesetzt und kommt somit nicht mehr an den Rädern an . Für den
größten Teil der Verlustleistung sind im übrigen die Reifen selber mit ca. 50%
verantwortlich.
Die Verlustleistung auf einem Rollenprüfstand wird normalerweise durch das
Auskuppeln am Ende des Drehzahlbandes nach der Messung ermittelt. Der
Prüfstand misst dabei die Kraft, die das nun noch mit dem Antriebsstrang
verbundene Getriebe dem Prüfstand entgegensetzt. {Und) Genau an dieser Stelle
ist der Fehler im System. Der Motor ist ausgekuppelt und bringt somit keine
Energie mehr in das Getriebe, welche verloren gehen kann.
Der Widerstand des Getriebes gegen die Prüfstandrolle wird zwar exakt ermittelt,
hat aber mit der tatsächlichen Verlustleistung der zugeführten Motorleistung
überhaupt nichts zu tun. Es wäre in diesem Zustand völlig egal ob am anderen
Ende der Kupplung ein 800 PS Formel-l Motor oder ein 60 PS Fort Fiesta Motor
angeschlossen ist. Für die Messung der Verlustleistung des Prüfstandes ist es
völlig irrelevant, und ein Prüfstand würde bei beiden Fällen exakt die gleiche
absolute Verlustleistung ermitteln. Tatsächlich ist aber die absolute
Verlustleistung eines Formel-l Motors um einiges höher als die des 60 PS Motors.
Evtl. ist es dem ein oder anderen schon einmal aufgefallen wenn er verschiedene
Prüfstanddiagramme verschiedener Prüfst.nde und Motoren mit einander
verglichen hat.
Bei einigen Prüfständen ist die maximale prozentuale Verlustleistung {diese ist bei
maximaler Drehzahl meist am größten, da dort die maximale Reibung zwischen
den Getriebeteilen, Wellen und Reifen anliegt) bei gleichem Fahrzeugtyp und
ähnlichen Leistungen 8%, anderswo wiederum 10% oder 15%, manchmal
kommen auch Verlustleistungen von 30% oder mehr bei identischem Fahrzeugtyp
zustande!
Wie kann das sein?!? Es handelt sich ja immer um das gleiche Fahrzeug, also
würde man erwarten, dass die Verlustleistung prozentual immer in ähnlichen
Bereichen liegt. Die Unterschiede kommen daher, das beim Coast-Down die
Energie aus der Rolle des Prüfstandes welche durch die vorangegangene
Beschleunigung in Form von rotatorischer Energie gespeichert ist wieder an das
Getriebe abgegeben wird. Dies ist wie ein Motor, nur eben nicht der tatsächliche
Motor. Die vorhandene (echte) Reibung im Antriebsstrang bremst nun diese Rolle
und vernichtet somit die rotatorisehe Energie. Liegt die Beschaffenheit der
Prüfstandmasse also nahe an der des tatsächlichen Motors, stimmt diese
Verlustleistungsmessung ungefähr. Weicht der Prüfstand vom Motor ab, liegt die
Verlustleistungsmessung teilweise extrem daneben und extrem hohe
Verlustleistungen sind die Folge.
Da man aber aufgrund der vielen Parameter nie genau bestimmen kann ob sich
der Prüfstand genauso verhält wie ein Motor, ist jegliche Messung nur eine grobe
Schätzung."