Wunderlich Sitzbank Sport Ego hoch

Alles womit man die S1000RR - S 1000 RR - HP4 - HP 4 an seine Anforderungen anpassen kann.

Re: Wunderlich Sitzbank Sport Ego hoch

Beitragvon Serpel » 08.06.2014, 11:46

Maxell63 hat geschrieben:Hey Serpel,
wer fährt denn mit einer RR freiwillig Pässe?? Und vor allem warum? Das ist ja so, als würde man mit einer Bohrmaschine Nägel in ein Brett schlagen... es geht, aber schön ist es nicht winkG

Moin Maxell,

ich tu das - wenn auch nicht ganz freiwillig, weil ich erst mal über einen von sechs Pässen muss, wenn ich dort fahren will, wo die andern alle fahren.

Die Frage ist höchstens, warum ich mir die S 1000 RR zugelegt habe. Aber glaub mir - man kann auch mit einem Superbike Pässe hobeln. Und wie! Auch ein Renntöff hat zwei Räder und einen Rahmen dazwischen, der die beiden miteinander verbindet. Einzig der begrenzte Lenkeinschlag in engen Kehren ist bisweilen hinderlich, aber das ist auch schon alles.

1. Albula: Eigentlich der Traumpass für Endurofahrer. Ist aber mittlerweile fast durchgehend neu asphaltiert, und die wenigen alten Holperpassagen werden mit viel Druck auf den Rasten entschärft. Lenker nur leicht in die Hand nehmen, aber mit allzeit bereiten Klemmfäusten. Und beim harten Anbremsen von Bergabkehren nicht vergessen, den Tank fest zwischen die Knie zu nehmen, damit man nicht besagten Purzelbaum über den Lenker macht.

2. Flüela: An verlängerten Wochenenden bei schönem Wetter (so wie gerade eben über Pfingsten) unbedingt zu vermeiden, weil das gesamte deutschsprachige Unterland, das auch mal einen Pass "fahren" will, hier unterwegs ist. Das Eingangstor zur hochalpinen Bergwelt für Flachländer! Ansonsten traumhaft zu fahren auch für Sportmaschinen, da er nur wenige Kehren besitzt und auf ganzer Länge gut ausgebaut ist.

3. Julier: Das einzige ärgerliche bei diesem Pass ist die rigorose Geschwindigkeitsbeschränkung. Streckenführung und -zustand wie eine ausgewachsene Rennstrecke, würde er großteils auch die doppelte Geschwindigkeit vertragen. Aber auch so macht er abschnittsweise höllisch Spaß, und man muss mit einer GS schon sehr engagiert fahren, wenn man gegen die traumwandlerische Sicherheit einer RR in verzwickten Kurvenabfolgen bestehen will. Viele weite Kehren, wo man gefahrlos die Haftung der Reifen austesten kann.

4. Maloja: Der Halbpass mit den zwei unterschiedlichen Gesichtern: Bergab genügen gute Bremsen, bergauf braucht’s richtig Leistung. Die Rechtskehren sind hier so eng, dass sie auch beim Bummeln im ersten Gang genommen werden sollten. Vorsicht vor Anfängern, die in Linkskehren oftmals auf der falschen Straßenseite entgegenkommen! Viele holen in Rechtskehren erst mal kräftig aus und rechnen nicht damit, dass im Wimpernschlag einer Sekunde einer wie aus dem Eck gezaubert kommt. Die letzten beiden Kehren am Fuß des Passes sind etwas weiter gezogen, so dass die S 1000 R-Fraktion mit über 75°-Schräglage hier auch mal die Nippel schleifen lassen kann. :lol:

5. Bernina: Ähnlich wie Julier zum Luxuspass ausgebaut, für RR-Treiber daher genau das Richtige. Auf der Nordrampe sind 100 km/h bisweilen gähnend langweilig, aber auch hier gibt es Kombinationen, die bereits im legalen Bereich zur Herausforderung werden und großen Fahrspaß bereiten. Die Südrampe hingegen bietet auf 16 km Länge eine Kurvenorgie zum schwindelig fahren. Bergauf kommt man mit 120 PS längst an die Grenze, speziell in der dünnen Luft im oberen Drittel. Einsetzenden Schneefall sollte man unbedingt ernst nehmen, nicht dass man auf der Passhöhe eingeschneit stehen bleibt und nicht mehr vor und zurück kommt.

6. Ofenpass: Der flache, langgezogene durch den Nationalpark mit vielen Tieren auf der Fahrbahn. Auch hier gibt es nur ganz wenige Kehren, die einer RR etwas hinderlich sind, ansonsten kommt die Trassenführung einer sportlichen, engagierten Fahrweise sehr entgegen. Speziell die Südrampe von Tschierv bis zur Passhöhe ist der Hammer! Da ist alles dabei - eine Berg und Talbahn auf zwei Rädern! Gefährlich beim ersten Mal allerdings eine Doppelrechts, die nochmals heftig zu macht, wenn man schon glaubt, durch zu sein. Auch hier entscheidet nicht das Motorrad (GS oder RR), sondern der Fahrer.

Hab viel zu lange gewartet mit der Entscheidung, mir einen Supersportler zuzulegen und bereue keinen Kilometer. Dieses Jahr sind’s auch schon wieder 15'000.

Gruß
Serpel
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Re: Wunderlich Sitzbank Sport Ego hoch

Beitragvon 411er » 08.06.2014, 17:10

Serpel hat geschrieben:
Maxell63 hat geschrieben:Hey Serpel,
wer fährt denn mit einer RR freiwillig Pässe?? Und vor allem warum? Das ist ja so, als würde man mit einer Bohrmaschine Nägel in ein Brett schlagen... es geht, aber schön ist es nicht winkG

Moin Maxell,

ich tu das - wenn auch nicht ganz freiwillig, weil ich erst mal über einen von sechs Pässen muss, wenn ich dort fahren will, wo die andern alle fahren.

Die Frage ist höchstens, warum ich mir die S 1000 RR zugelegt habe. Aber glaub mir - man kann auch mit einem Superbike Pässe hobeln. Und wie! Auch ein Renntöff hat zwei Räder und einen Rahmen dazwischen, der die beiden miteinander verbindet. Einzig der begrenzte Lenkeinschlag in engen Kehren ist bisweilen hinderlich, aber das ist auch schon alles.

1. Albula: Eigentlich der Traumpass für Endurofahrer. Ist aber mittlerweile fast durchgehend neu asphaltiert, und die wenigen alten Holperpassagen werden mit viel Druck auf den Rasten entschärft. Lenker nur leicht in die Hand nehmen, aber mit allzeit bereiten Klemmfäusten. Und beim harten Anbremsen von Bergabkehren nicht vergessen, den Tank fest zwischen die Knie zu nehmen, damit man nicht besagten Purzelbaum über den Lenker macht.

2. Flüela: An verlängerten Wochenenden bei schönem Wetter (so wie gerade eben über Pfingsten) unbedingt zu vermeiden, weil das gesamte deutschsprachige Unterland, das auch mal einen Pass "fahren" will, hier unterwegs ist. Das Eingangstor zur hochalpinen Bergwelt für Flachländer! Ansonsten traumhaft zu fahren auch für Sportmaschinen, da er nur wenige Kehren besitzt und auf ganzer Länge gut ausgebaut ist.

3. Julier: Das einzige ärgerliche bei diesem Pass ist die rigorose Geschwindigkeitsbeschränkung. Streckenführung und -zustand wie eine ausgewachsene Rennstrecke, würde er großteils auch die doppelte Geschwindigkeit vertragen. Aber auch so macht er abschnittsweise höllisch Spaß, und man muss mit einer GS schon sehr engagiert fahren, wenn man gegen die traumwandlerische Sicherheit einer RR in verzwickten Kurvenabfolgen bestehen will. Viele weite Kehren, wo man gefahrlos die Haftung der Reifen austesten kann.

4. Maloja: Der Halbpass mit den zwei unterschiedlichen Gesichtern: Bergab genügen gute Bremsen, bergauf braucht’s richtig Leistung. Die Rechtskehren sind hier so eng, dass sie auch beim Bummeln im ersten Gang genommen werden sollten. Vorsicht vor Anfängern, die in Linkskehren oftmals auf der falschen Straßenseite entgegenkommen! Viele holen in Rechtskehren erst mal kräftig aus und rechnen nicht damit, dass im Wimpernschlag einer Sekunde einer wie aus dem Eck gezaubert kommt. Die letzten beiden Kehren am Fuß des Passes sind etwas weiter gezogen, so dass die S 1000 R-Fraktion mit über 75°-Schräglage hier auch mal die Nippel schleifen lassen kann. :lol:

5. Bernina: Ähnlich wie Julier zum Luxuspass ausgebaut, für RR-Treiber daher genau das Richtige. Auf der Nordrampe sind 100 km/h bisweilen gähnend langweilig, aber auch hier gibt es Kombinationen, die bereits im legalen Bereich zur Herausforderung werden und großen Fahrspaß bereiten. Die Südrampe hingegen bietet auf 16 km Länge eine Kurvenorgie zum schwindelig fahren. Bergauf kommt man mit 120 PS längst an die Grenze, speziell in der dünnen Luft im oberen Drittel. Einsetzenden Schneefall sollte man unbedingt ernst nehmen, nicht dass man auf der Passhöhe eingeschneit stehen bleibt und nicht mehr vor und zurück kommt.

6. Ofenpass: Der flache, langgezogene durch den Nationalpark mit vielen Tieren auf der Fahrbahn. Auch hier gibt es nur ganz wenige Kehren, die einer RR etwas hinderlich sind, ansonsten kommt die Trassenführung einer sportlichen, engagierten Fahrweise sehr entgegen. Speziell die Südrampe von Tschierv bis zur Passhöhe ist der Hammer! Da ist alles dabei - eine Berg und Talbahn auf zwei Rädern! Gefährlich beim ersten Mal allerdings eine Doppelrechts, die nochmals heftig zu macht, wenn man schon glaubt, durch zu sein. Auch hier entscheidet nicht das Motorrad (GS oder RR), sondern der Fahrer.

Hab viel zu lange gewartet mit der Entscheidung, mir einen Supersportler zuzulegen und bereue keinen Kilometer. Dieses Jahr sind’s auch schon wieder 15'000.

Gruß
Serpel


Wenn ich so was lese, wird mir schwindelig... :=) im positiven sinne... hier als Flachlandfahrer sind die "aufregensten" Kurven im Umkreis von 10km die BAB auffahrten... für mehr ist man locker 1h anreise unterwegs... ich muss unbedingt mit dem moped in die berge!

wieso meinst du , dass z.b. 120PS zu wenig sind? sind da die steigungen so krass, dass man nicht mehr vorran kommt?

lgD
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Re: Wunderlich Sitzbank Sport Ego hoch

Beitragvon Serpel » 08.06.2014, 20:35

411er hat geschrieben:wieso meinst du , dass z.b. 120PS zu wenig sind? sind da die steigungen so krass, dass man nicht mehr vorran kommt?

Zu wenig nicht, aber in der dünnen Luft auf über 2000 m Höhe kommt man dann und wann in Situationen, wo durchaus alle von den (ursprünglich) 120 PS aufgaloppieren müssen, um wirklich zügig voran zu kommen.

Ich spiele da auf meinen alten 1200er Sportboxer an.

Gruß
Serpel
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Re: Wunderlich Sitzbank Sport Ego hoch

Beitragvon Maxell63 » 08.06.2014, 23:11

@ Serpel
lass mich ein bisschen flaxen.... es gibt immer nur ein Motorrad, dass das beste ist: das was einem am besten gefällt :)
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