der Mark hat geschrieben:Ist das so das ein Motorrad gar nicht auf Gewichtsverlagerungen reagieren soll? Kann man eigentlich freihändig eine Kurve zu fahren? Was passiert wenn das Gewicht auf die kurvenäussere Raste verlagert wird? Wo sitze ich den beim herausbeschleunigen und wo ist mein Gewicht und was macht das Motorrad dadurch? Und in der Kurve - ist es egal wo ich sitze und wo mein Gewicht ist?
Fragen über Fragen....
Moin Mark,
jede der Fragen kann geklärt werden:
1. Freihändigfahren ist der einzige Zustand, in dem das Motorrad (in sehr geringem Maße) auf Gewichtsverlagerung reagiert. Durch das Neigen des Körpers zur Kurveninnenseite hin wird das Fahrzeug zur Außenseite hin gekippt. Das Vorderrad macht dieses Neigen mit und dreht sich durch das Kreiselreaktionsmoment unverzüglich ebenfalls zur Kurvenaußenseite. Das Motorrad möchte durch die Trägheit der Masse aber weiterhin geradeaus, richtet sich auf und fällt als Gegenreaktion nun zur richtigen Seite hin. Das Vorderrad schwenkt - wieder als Folge des Kreiselreaktionsmomentes - nun ebenfalls zur richtigen Seite hin. Das Motorrad fährt die geplante Kurve, falls der Fahrer in der Lage ist, diese zweite Kippbewegung wiederum durch entsprechende Gewichtsverlagerung auszubalancieren.
Diese Art, die Reaktion eines Motorrads durch Geiwchtsverlagerung zu beeinflussen ist verständlicherweise sehr beschränkt und außerdem nicht die gewünschte, da nur beim Freihändigfahren zu erreichen.
2. In allen anderen Fällen - bei denen die Hände am Lenker bleiben - reagiert das Motorrad nicht auf Gewichtsverlagerung, da der Fahrer am Lenker die Kreiselreaktionsmomente am Lenker aktiv ausgleicht. Diese sind im Vergleich zu seinem eigenen Lenkimpuls so gering, dass sie nicht mal auffallen.
Gruß
Serpel