Meine Frage basiert auf dem Umstand, dass die Schmiederäder gegenüber den Gussrädern bekanntlich eine 0.5 mm dickere Bremsscheibe haben. Für mich stellt sich nun die Frage, ob die Maschine mit Schmiederädern dadurch besser bremst, bzw. länger gut bremst und unter welchen Umständen sich das bemerkbar machen könnte. Es geht mir rein ums Bremsen bzw. die Bremsscheiben.
Ich glaube, dass ich auf den Agilitätsvorteil der Schmiederäder verzichten kann, da ich das Motorrad kaum je in einem Bereich bewege, in dem sich dieser bemerkbar machen würde.
Mein Fahrprofil:
Ich fahre ausschliesslich Landstrassen in den Voralpen und Alpen zusammen mit meiner Freundin. Rennstrecke nie.
Mir ist eine gute, berechenbare und gleichbleibende Bremsleistung sehr wichtig. Schliesslich geht es um die Sicherheit von uns beiden. Allerdings fahren wir nicht besonders schnell oder aggressiv. Das heisst, dass „normal gut“ gut genug für uns ist.
Zusatzinfo 1:
Ich bin bis 04/2022 eine S 1000 R aus 2017, auf Gussrädern, gefahren. Zu keiner Zeit hätte ich mir andere Räder oder mehr Agilität gewünscht und die Bremsleistung der Maschine war einfach so wie ich es erwarte - gleichbleibend gut, in allen Fahrsituationen.
Zusatzinfo 2:
Ich bin im April 2022 von der S1KR auf eine neue KTM 1290 Super Duke GT umgestiegen und verkaufe diese leider nach nur einer Saison wieder. Hauptgrund: Ich hatte ab ca. 3500 km ein enorm nerviges Bremsfading bei warmer Bremse (v.a. während der Bergabfahrt).
Ich musste unter Ausnutzung von gefühlten 80% Hebelweg bremsen, um bergab normal verzögern zu können. Dabei wurde der Druckpunkt vom Kurve zu Kurve weicher und schwammiger. Das gab mir immer ein richtig schlechtes Gefühl.
Bergauf kühlte die Bremse dann wieder ab, was dazu führte, dass der Druckpunkt langsam bis ganz an den Anfang des Hebelwegs wanderte und deutlich härter wurde. Dadurch wurde es schwierig, den Hebel sauber zu greifen und zu ziehen. Auch sehr unangenehm.
Ich verbrachte zu viel Zeit damit, die Hebelei während der Fahrt zu verstellen, um die Distanz „angenehm“ einzustellen. So etwas kannte ich von meiner „alten“ S 1009 R nicht und ich hielt es auch nicht für normal. Darum stand ich mit der KTM auch ständig in der Werkstatt und verlangte Nachbesserungen, aber irgendwann wurde es mir zu viel und ich tausche die Maschine nun gegen eine XR ein.
Zusatzinfo 3:
Mir gefallen die Gussräder optisch sogar besser als die Schmiederäder.
Ich will explizit nicht Geld für teurere Räder ausgeben, wenn mir diese bei meinem Fahrprofil keinen Mehrwert bringen.
Aber ich will auch nicht unnötig knausern und zu Ungunsten einer guten Bremsleistung sparen.
Ich hoffe, dass ihr mir unter Berücksichtigung dieser Angaben helfen könnt.
Long Story Short:
1. Ist die Bremsleistung bei beiden Varianten gleich (im Alltag, bei einer Notbremsung, etc.)?
2. Ist die Hardware der Bremsanlage (Hebel, Pumpen, Leitungen, Bremszangen, Beläge) bei beiden Varianten identisch - abgesehen von den dickeren Bremsscheiben der Schmiederäder? Wäre es jederzeit möglich, von einem Guss- auf einen Schmiederadsatz zu wechseln?
3. Für was würdet ihr an meiner Stelle euer Geld ausgeben: Schmiederäder oder einen bequemeren Sattel?

Vielen Dank im Voraus, liebe BMW-Freunde!
Flo