Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon CharlyB » 18.02.2014, 12:47

Volker_D hat geschrieben:
CharlyB hat geschrieben:
Volker_D hat geschrieben:Keinerlei Paste hat an einer Verschraubung etwas zu suchen, welche mit definiertem Drehmoment angezogen werden soll!

Hmm..., die negativen Einflüsse der Keramikpaste auf das Drehmoment musst mir jetzt mal erklären Volker. scratch


Die Antwort dazu hat Steffen genau unter Deinem Beitrag schon geschrieben. Wenn ich den Unsinn hier teilweise lesen muss (Fett, Paste) etc., dann stellen sich mir die Resthaare auf :-)

Natürlich hat die Paste keinen Einfluss auf das Drehmoment als solches, sehr wohl aber auf die Mantelreibung der Schraube. Du wirst also bei gleichem Drehmoment eine höhere Vorspannung der Schraube herstellen.

Aber Hauptsache, forsch vorgetragen. Forenweisheit eben.

Volker


Langjährige Schraubererfahrung würde ich eher sagen.
Mathematisch/physikalisch hast Du mit Deiner Antwort recht. Um das nachvollziehen zu können fehlt mir das notwendig Hintergrund Wissen.
Ob sich dadurch ein früherer Materialverschleiß ergibt wage ich zu bezweifeln.

Unbestritten dürfte sein, dass wenn Stahl auf Aluminium trifft, es im Laufe der Zeit wegen der Umgebungsfeuchte, zu einer Elektrochemischen Korrosion kommt.
Je nach stärke der daraus entstandenen Verbindung muss beim Öffnen auch eine größere Kraft aufgewendet werden. Das ist bestimmt auch nicht förderlich für die Haltbarkeit.

Das Verwenden von Keramikpaste verhindert bzw. reduziert das Möglichkeit das Feuchtigkeit diese Korrosion in Gang setzt.
Die Schrauben lassen sich, nach lösen des Anzugsdrehmoments, ganz leicht mit 2 Finger rausschrauben.
Mach das mal mit Schrauben ohne Keramikpaste.

Da es auf der Rennstrecke bei mir schnell gehen soll wenn die Sättel runter müssen zum Reifenwechseln, werde ich auch weiterhin für diese Schrauben regelmäßig Keramikpaste verwenden.

Jeder andere darf das für sich selbst entscheiden.
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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon Volker_D » 18.02.2014, 13:06

Bei meinen Reifenwechselintervallen auf der Rennstrecke kommt es zu keinen Korrosionsprozessen im Bereich der Bremssattelverschraubung :? :shock: ;-) .

Schnell gehen muss der Radwechsel, da gebe ich Dir absolut recht. Wichtiger im Bereich Bereich Bremsanlage ist mir allerdings technische Sicherheit.

Volker
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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon Steffen 2.0 » 18.02.2014, 13:44

CharlyB hat geschrieben:
Langjährige Schraubererfahrung würde ich eher sagen.
....
Das Verwenden von Keramikpaste verhindert bzw. reduziert das Möglichkeit das Feuchtigkeit diese Korrosion in Gang setzt.
Die Schrauben lassen sich, nach lösen des Anzugsdrehmoments, ganz leicht mit 2 Finger rausschrauben.
Mach das mal mit Schrauben ohne Keramikpaste.

....



Da hast du 2 interessante Sachen geschrieben.

zu einen, das die Keramikpaste tatsächlich die Reibung im Gewinde herunter setzt. Wenn du die locker mit 2 Fingern herrausdrehen kannst, dann geht ja viel mehr Drehmoment in die Schraubendehnung.

Und zum anderen, dass (nicht nur) ich hier mit Theorie glänze, die Erfahrung das aber nicht so 1:1 bestätigt. Die Frage ist jetzt, auf was hört man eher :D Oder auch, warum gibt das so unterschiede?

Wenn du nach der gültigen DIN schrauben auslegst (allgemeiner Maschinenbau, für Kräne z.B. gilt eine andere DIN!), dann nimmst bei Drehmomentgesteuerten anziehmomenten eine Sicherheit von 1,6 (nur für das anziehen!), weil eben die Reibung im Gewinde so wichtig ist (Ich meine ca. 70% des Drehmoments hängen von der Reibung ab) und sich der Koeffizient schon bei nur leicht öligen Schrauben deutlich ändert.
Also kann es auch gut sein, das du noch voll im Soll bist meinen deinen gefetteten Gewinden. Oder aber auch schon drüber, da fehlt dem Theoretiker jetzt die konkreten Werte :mrgreen:

Wenn ich so oft die Räder tauschen würde, dann würde ich mir noch zusätzlich eine Splintsicherung hinbauen. Die kannste einfach hinstecken und wieder abziehen und verhindert auf jedenfall das du die Schrauben komplett verlierst, dann kannst du auch mit ein bisschen weniger Moment die anziehen.
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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon CharlyB » 18.02.2014, 14:27

Steffen 2.0 hat geschrieben:
CharlyB hat geschrieben:
Langjährige Schraubererfahrung würde ich eher sagen.
....
Das Verwenden von Keramikpaste verhindert bzw. reduziert das Möglichkeit das Feuchtigkeit diese Korrosion in Gang setzt.
Die Schrauben lassen sich, nach lösen des Anzugsdrehmoments, ganz leicht mit 2 Finger rausschrauben.
Mach das mal mit Schrauben ohne Keramikpaste.

....



Da hast du 2 interessante Sachen geschrieben.

zu einen, das die Keramikpaste tatsächlich die Reibung im Gewinde herunter setzt. Wenn du die locker mit 2 Fingern herrausdrehen kannst, dann geht ja viel mehr Drehmoment in die Schraubendehnung.

Und zum anderen, dass (nicht nur) ich hier mit Theorie glänze, die Erfahrung das aber nicht so 1:1 bestätigt. Die Frage ist jetzt, auf was hört man eher :D Oder auch, warum gibt das so unterschiede?

Wenn du nach der gültigen DIN schrauben auslegst (allgemeiner Maschinenbau, für Kräne z.B. gilt eine andere DIN!), dann nimmst bei Drehmomentgesteuerten anziehmomenten eine Sicherheit von 1,6 (nur für das anziehen!), weil eben die Reibung im Gewinde so wichtig ist (Ich meine ca. 70% des Drehmoments hängen von der Reibung ab) und sich der Koeffizient schon bei nur leicht öligen Schrauben deutlich ändert.
Also kann es auch gut sein, das du noch voll im Soll bist meinen deinen gefetteten Gewinden. Oder aber auch schon drüber, da fehlt dem Theoretiker jetzt die konkreten Werte :mrgreen:

Wenn ich so oft die Räder tauschen würde, dann würde ich mir noch zusätzlich eine Splintsicherung hinbauen. Die kannste einfach hinstecken und wieder abziehen und verhindert auf jedenfall das du die Schrauben komplett verlierst, dann kannst du auch mit ein bisschen weniger Moment die anziehen.


Ich weiß NICHT in wie weit die Keramikpaste den Reibwert beeinflusst.
Eine neue Schraube lässt sich in ein neues Alu Gewinde, auch mit 2 Finger rein- und rausschrauben.
Bei Deinen Kränen wird man wahrscheinlich schon 2 Mann brauchen um die Schraube überhaupt anheben zu können :mrgreen:

Die Keramikpaste verhindert das durch Korrosion die Oberflächen, übertrieben ausgedrückt, zu einer Berg und Tallandschaft wird.
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass sie die Reibung soweit reduziert, dass das vorgegebene Drehmoment das Material überbeansprucht. scratch

Mir ist es auch noch nicht passiert, dass ich eine meiner Bremssattelschrauben abgerissen oder diese sich gelockert hätte.
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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon mehrschbass » 18.02.2014, 14:33

Mir fehlt nun auch das Wissen um eine fundierte Meinung zu Zahnpasta ja/nein zu haben (deshalb mein Ansatz sich an die BMW Vorgaben zu halten) - aber ein Loch in meine Bremssattelschrauben zu bohren, um diese mit einem Splint zu sichern :shock: nein! Das kaeme mir nicht in den Sinn
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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon Steffen 2.0 » 18.02.2014, 15:38

mehrschbass hat geschrieben:Mir fehlt nun auch das Wissen um eine fundierte Meinung zu Zahnpasta ja/nein zu haben (deshalb mein Ansatz sich an die BMW Vorgaben zu halten) - aber ein Loch in meine Bremssattelschrauben zu bohren, um diese mit einem Splint zu sichern :shock: nein! Das kaeme mir nicht in den Sinn


Du bohrst das Loch in den Kopf der Schraube ;-)

@Charley:

Hier ist das auch nochmal ganz gut erklärt, habs aber nur schnell rausgesucht.

http://www.flangevalid.com/uploads/montage/EinflussDerReibungAufDasMontageergebnisBeiSchrauben.pdf
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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon mehrschbass » 18.02.2014, 15:50

Steffen 2.0 hat geschrieben:
Du bohrst das Loch in den Kopf der Schraube ;-)


Davon bin ich ausgegangen - kommt mir trotzdem nicht in den Sinn.
Gruss André
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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon Peti » 18.02.2014, 16:47

Ist das nicht sogar auf manchen Strecken Vorschrift?
Ölablass muss auch gesichert werden.
Grüße, Peter

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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon CharlyB » 18.02.2014, 16:58

Peti hat geschrieben:Ist das nicht sogar auf manchen Strecken Vorschrift?
Ölablass muss auch gesichert werden.


Bei den normalen Renntraining, was ich bisher immer gebucht habe - auch mit Abschlußrennen - habe ich noch nie etwas sichern müssen.
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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon Volker_D » 19.02.2014, 00:56

man man man, wenn ich mir vorstelle, das hier jemand mitliest, der noch unerfahren ist und Info sucht.... :|

Nirgends, also wirklich nirgends wird gefordert, Bremssattelschrauben durch Splinte, Draht o.ä. zu sichern.
Eine recht gute Zusammenstellung von sinnvollen Vorbereitungen bzw. Massnahmen für die Rennstrecke findet ihr bei Jura Racing.

http://www.jura-racing.de/service/tipps ... motorrads/

Das man die Ölablasschraube sichert sollte eigentlich selbstverständlich sein, schon aus Respekt seinen Sportkameraden gegenüber, welche ebenfalls auf der Piste sind ...

Solltet ihr dann jemals ein "richtiges" Rennen fahren, dann gibts eine technische Abnahme und da wird selbstverständlich auf diese Dinge geachtet.

Volker
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Re: Frage zur: Kupfer/Keramikpaste bei Bremsen

Beitragvon Meister Lampe » 19.02.2014, 15:55

Im Prinzip hat Volker recht ... ;-) , an der ÄRÄR Bremse braucht man weder Kupfer- noch Keramikpaste , beim Bremsbelägwechsel ist eine demontage der Sättel ja nicht unbedingt nötig , aber ich nehme sie immer dabei ab , reinige sie etwas , die Bremskolben reinigen und mit Bremskolbenfett versehen , sie danken es echt und funzen zu 110% nachher wieder ... :mrgreen: , wenn die Bremssattelschrauben einmal im Jahr gelöst werden für einen wechsel der Beläge , frist da noch nix fest , da hat BMW schon gutes Material verwendet ... ;-) , wenn es mal Quitscht , gibt es andere Lösungen ... ;-)

Gruß Uwe Bild
Achtung !!! " Neuer Schutzengel gesucht , meiner ist nervlich am Ende " ...


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