Schack hat geschrieben:Blöde Frage, aber sind euch die paar Straßen in Tirol diesen Aufwand wirklich wert? Ich finde, dass das diese Regionen, die maßgeblich an diesem Unfug beteiligt waren das auch ruhig zu spüren bekommen dürfen. In der Corona Zeit hat man ja gesehen wie sehr sie vom Tourismus abhängig sind. Auch wenn die Motorradfahrer nicht das Groß ausmachen dürften, aber finanziell wird es sich dennoch zu Buche schlagen.
Blöde Frage, aber: ist dein Bike betroffen und wo wohnst du?
Wenn du mehr oder weniger nebenan wohnst und dir die Regelung jede 3. Tour und jede 6. Anreise eines mehrtägigen Motorrad-Urlaubs verhindert (oder einen gigantischen Umweg beschert), kommst du ins Grübeln. Und die Gegend ist ja auch herrlich.
Als Hamburger kann es dir weitestgehend egal sein, fährst du halt im Urlaub den du sonst alle 3 Jahre dort verbracht hast woanders hin, kein Ding. Solange das Tiroler Modell nicht kopiert wird und zu dir nach Hause oder in deine anderen Urlaubs-Regionen kommt alles easy…
Boykott bringt absolut NICHTS. Ganz im Gegenteil - umso weniger Biker vor Ort desto subjektiv „erfolgreicher“ da ja allgemein leiser wird die Aktion wahrgenommen. So pragmatisch ist der Mensch: Ursache, Wirkung - „da muss ja ein Zusammenhang sein“.
Und nein, es tut ihnen nicht so (sehr) weh, dass der Tourismus genug Druck auf die Regierung ausüben könnte. Ist das eine Biker-Café halt pleite, wen interessiert‘s - in Summe keine signifikante Relevanz.
Mit diesen Positionen (Boykott, herunter spielen, es gibt doch genug andere schöne Strecken, mein Bike ist nicht betroffen, was interessierts mich denn, …) drehen wir uns echt nur im Kreis, all diese Diskussionen wurden schon 17x geführt - und haben am Ende nach knapp 2 Jahren absolut GAR NIX bewirkt.
Ich kann euch nur wärmstens diese FAQ-Sammlung empfehlen, welche auf all diese „Glaubenssätze“ eingeht: https://bikers-voice.at/faq/- Vermeiden: je nach Wohnort schwer möglich bis keine Option.
- Umbauen: weder 800 € für Hattech noch eine hässliche Drosselung durch 3PPP kommen für mich in Frage.
- Auf juristische Korrektur -hoffen-: Naja, bisher erfolglos
Wenn die deutschen Zulassungs-Statuten es ermöglichen würden den Papierwert an den realen anzupassen, wär das für die (allermeisten) XRs z. B. überhaupt kein Problem. Und genau das ist das bescheidene FALLS man darauf eingehen und das legale Bike leiser bekommen möchte:
- Auf der einen Seite des Grenzpfostens kann man sinnfreie Vorgaben basierend auf mutwillig festgelegten Grenzwerten und löchrigen Studien und Befragungen einführen und kommt damit durch.
- Auf der anderen Seite hält man sich an geltendes Recht, ja schränkt es sogar weiter ein (bis Juli 2020 war die eintragungsfähige einfache Messung beim TÜV überall möglich). Deutsche Amtshilfe für eine depperte österreichische Verordnung, das ist was mich im Kern besonders nervt.
Es wird dir in DE unnötig schwer bis teils unmöglich - in jedem Fall richtig teuer (entfernter Bekannter hat den Endtopf seiner japanischen Supersportlerin für schmale knapp 4.000 Euro umbauen lassen… absolut verrückt! Das sind die Summen um die es ohne Gutachten geht) - gemacht, dein Fahrzeug formal und/oder real leiser zu machen.
Was für eine Ironie: Die Intention der akustischen Abrüstung scheitert an rechtlichen Möglichkeiten. An einem Strang ziehen sieht anders aus; aktuell zieht der deutsche TÜV zusammen mit den Tirolern.