So mal eine gesprüfte Nachricht zu diesem Thema.
Da ich kein Freund wilder Spekulationen bin, war ich, dank powerslides posting in der Lage, den Joseph Sattler, welcher persönlich die S1000RR auf dem Prüfstand gefahren ist zu befragen.
Hatte Ihm heute Morgen eine Mail mit diversen Fragen zum Hergang geschrieben. Joseph, übrigens ein super sympatischer Bayer, gab mir bereitwillig Auskunft.
So jetzt mal zum genauen Hergang: Ich bin überzeugt, dass danach viele Fragen beantwortet sind.
1. Ist dieser Motorschaden tatsächlich eingetreten?
Antwort: Ja ...zur Ursache später in diesem Posting die Details
2. Warum wird ein Mopped aus der Kiste direkt auf den Prüfstand gefahren?
Antwort: Dieses Bike ist für den Tuner-Grand-Prix vorgesehen, es war die Eingangsmessung welche als Basis dienen sollte
3. Wieviel hatte die Kiste gedrückt
Antwort: Wie schon von powerslide mitgeteilt, hatte die S1000RR über 200PS an der Kupplung und über 190 PS am Rad. Das Mopped war nach der ersten Messung "noch" gesund.
4. Wo ist das Mopped jetzt
Antwort: Seht bei BMW zur Reparatur und wird in den nächsten Tagen zurück erwartet. Ja, BMW weiss, dass diese Mopped wieder auf den Prüfstand kommt...gemäss Joseph gibt es da von Seiten BMW keine Einschränkung
5. Stimmt es, dass der Motor selbstständig wieder hochgedreht hatte.
Antwort: Nein, so wie beschrieben ist es nicht passiert. Ja der Motor hat hochgedreht, Details am Ende dieser Aufzählung.
Was war passiert:
Nach der zweiten Messung, zerlegte es in der Tat einen Pleuel und in der Folge das Kurbelgehäuse, Ventile, etc.
Eine der Pleuel-Schrauben war ein Stück weit herausgedreht, die andere im angezogenen Zustand gebrochen.
Durch die sich herausdrehende Pleuellagerschraube weitet sich das Pleuelauge auf, klar dass das nicht gut gehen konnte. Trotzdem wichtig zu wissen: Lager war i.O. Keine Überhitzungsspuren erkennbar...und das geht sehr schnell, sollte z.B. durch Fertigungsrückstände eine Ölbohrung zu sein.
Wichtig: Das Pleuelager wie auch die Kurbelwelle waren nicht angebläut, dies bedeutet, dass nicht ein Pleuellagerschaden für diesen Unfall verantwortlich zeichnet. Schmierung war i.O...dass das Moped am Anfang noch gesund war, belegt die erste Messung.
Warum und was für Umstände führten zum Hochdrehen des Motors?
Antwort: Erst nachdem das Pleuel den Weg in die Freiheit suchte, drehte der Motor hoch.
Warum: Nachdem das Pleuel "frei" war, ging der Kolben auf Tuchfühlung mit den Ventilen, welche abgerissen wurden. Ebenso drückte es nach dem Schaden weitere Fremdkörper sowie Öl in die Airbox. Da verklemmte es nach ersten Erkenntnissen einen Fremdkörper in Drosselklappengehäuse.
...es handelt sich DEFINITIV nicht um eine Softwarefehler. Ebenso sorgt die rein mechanisch arbeitende Drosselklappen-Zwangsschliessung eigentlich dafür, dass das E-Gas keinen "Unsinn" machen kann.
Diese Vorrichtung ist aber gegen ein Stück Ventil zwischen der Drosselklappe und dem Drosselklappengehäuse machtlos
Joseph wartet nun die nächsten Tage ab und hofft nun, doch rechtzeitig für den Tuner-Grand-Prix eine getunte S1000RR auf die Räder stellen zu können.
Was heisst das für uns:
1. Cool bleiben. Alles halb so wild. Da ist kein Konstruktionsfehler im Mopped "eingebaut" ist.
2. Für alle welche nun glauben, BMW nehme die Leistung oder die Drehzahlen zurück. Der Joseph wird's als erster sehen

Er geht davon aus, dass die Kiste welche Er zurück erhält die gleiche Leistung drückt.
3. Ich finde es auch nicht schön, wenn so ein Montagefehler vorkommt...auf der Strasse oder auf dem Track wäre das nicht lustig gewesen
@powerslide: Ich möchte mich an dieser Stelle für die ganzen Infos bedanken, ohne die ich diese Recherche nicht hätte duchführen können.
...und was lernt man noch aus dieser Geschichte? Nicht jeder der erzählt: "ich habe gehört..." erzählt auch Mist
So und jetzt freue ich mich weiterhin auf die letzten 16 Tage ohne meine kleine Schwarze
Gruss
Paolo