Online Händler verweigert Lieferung

Themen die sonst nirgendwo rein passen.

Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon Norderstedter » 24.06.2013, 12:19

Moin Moin

Vielleicht hatte das der ein oder andere schon mal.

Angenommen ich Kauf in einem Online Shop Bauteil XY für meine BMW. Der Preis unterscheidet sich vom Durchschnitt um 300€. Man Bestellt den Artikel, bekommt ne Bestell Bestätigung per Email in dem auch der Gesamtpreis angegeben wird. Zahlt das ganze mit Paypal und freu sich über den Kauf. Am Montag die Überraschung. EMail von PayPal. Zahlung zurück gebucht. In der Begründung steht das dass Teil XY Freitag leider Verkauft worden sei. Es wurde leider verpasst den Artikel aus den Shop zu nehmen. Man biete mir das Teil aber zum Regulären Kaufpreis (300€ Teuer als Bestellt) an.

Das selbe Teil war/ist weiterhin im Shop mehrfach vorhanden. Ich vermute hier eine Falsche Preisangabe und den jetzigen Versuch den Hals aus der Schlinge zu bekommen. Hatte so etwas schon jemand? Wie stehen meine Chancen das Teil trotzdem zu erhalten?
Benutzeravatar
Norderstedter
 
Beiträge: 517
Registriert: 23.04.2013, 19:23
Wohnort: Wernigerode
Motorrad: S 1000 RR 2016

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon dirk0r » 24.06.2013, 12:30

hi ,

das ganze ist eigentlich ganz einfach. lies dir mal die agb durch was darin steht ?! ist da sowas aufgeführt dass bei falsch ertiketierung was das ja ist die bestellung zurückgezogen werden darf. steht davon nichts drin, kannst du auf den artikel den du bestellt hast zu dem preis auch verlangen. da du eine bestätigungsmail bekommen hast hat der händler somit den kaufvertrag unterschnrieben. bzw bestätigt dass er den artikel zu dem von ihm ausgewiesen preis dir auch gibt.

was jetzt heist dass du den artikel bekommen kannst laut bgb nur isses halt meist so, dass der händler sich erstmal versucht rauszuwinden und dir einen anderen deal anbiette. in diesem fall ist der weg zum anwalt das einzigste um den artikel zu bekommen. und dann gilt die frage " ist es das wert "

gruß dirk
dirk0r
 
Beiträge: 77
Registriert: 04.03.2013, 10:24
Wohnort: Kreis Karlsruhe
Motorrad: s1000rr BJ 10

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon RR Klaus » 24.06.2013, 13:04

In solch einem Fall sollten wir doch alle fair sein. Falschetikettierungen kann es geben. Es kommt natürlich darauf an wie hoch der Gesamtpreis im Verhältnis zur Falschetikettierung ist. Der Händler hat sofort zurück bezahlt ohne Zeit zu schinden oder sonst was. Ich würde die Sache als erledigt an sehen. Die Freude daraus Profit zu schlagen dass ein Shop einen Schreibfehler macht kann ich nicht teilen. Juristisch gesehen steht Dir wahrscheinlich der Artikel zum bestätigten Preis zu, aber...... Die Bestätigung ist mit Sicherheit ein automatisiertes System.
Benutzeravatar
RR Klaus
 
Beiträge: 1656
Registriert: 22.04.2010, 17:09
Wohnort: Stuttgart

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon Triple Laux » 24.06.2013, 13:19

I.d.R. liegt bei Webshops eine invitation ad offerendum vor. Also das du als Kunde das Angebot an den Verkäufer machst, die Ware für den Preis zu kaufen. Der Händler nimmt dieses dann an oder kann es ablehnen. Eine Ausnahme ist wenn im Onlineshop die genaue Anzahl der Waren auf Lager angezeigt werden, dann liegt ein Angebot vor.

In deinem Fall kam nur eine Bestätigungsmail. Diese ist für gewöhnlich keine Annahme, sondern nach BGB vorgeschrieben. Meistens sind diese auch automatisch vom Shopsystem generiert und kommen kurz nach Bestellung. Aber eine Annahme durch den Händler liegt eigentlich noch nicht vor. Erst durch Rechnung oder Zusendung der von dir bestellten Ware.

Sollte er dein Angebot dennoch annehmen, kann er es in geeigneter Frist noch anfechten, wenn er den Fehler erst später bemerkt hat, z.B. weil die Rechnung von einem Computersystem generiert wurde und er es somit z.B. bei Kontrolle der Kontoauszüge sieht. Er kann es anfechten, wenn er im Erklärungsirrtum war. Also bei Abgabe dieser Erklärung nicht in voller Kenntniss der Sachlage war. Wie z.B. bei einer voll automatisierten Bestellabwicklung. Die Anfechtung muss dann fristgerecht (sofort nach Bekanntwerden seines Irrtums), erklärt werden.

Würde sagen du hast kein Recht auf Lieferung
Triple Laux
 

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon Dannbacher » 24.06.2013, 13:22

dirk0r hat geschrieben:hi ,

das ganze ist eigentlich ganz einfach. lies dir mal die agb durch was darin steht ?! ist da sowas aufgeführt dass bei falsch ertiketierung was das ja ist die bestellung zurückgezogen werden darf.

gruß dirk


Was aber eigentlich völlig egal wäre, denn Gesetz steht über Vertrag (bzw. hier über AGB´s).
Außer es wäre dort gestanden solange der Vorrat reicht o.Ä.. Zumal wenn so etwas in den AGB´s stehen würde, die Preise ja beliebig geändert werden könnten, obwohl schon Bestellungen vorliegen.
Jedoch würde ich wegen 300€ kein Fass aufmachen, zumal jedem mal ein Fehler unterlaufen kann und man eigentlich niemand darauf festnageln sollte.

Leben und leben lassen :)

LG Manuel
Benutzeravatar
Dannbacher
 
Beiträge: 164
Registriert: 09.06.2013, 03:07
Motorrad: S1000RR

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon Dannbacher » 24.06.2013, 13:25

Triple Laux hat geschrieben:I.d.R. liegt bei Webshops eine invitation ad offerendum vor. Also das du als Kunde das Angebot an den Verkäufer machst, die Ware für den Preis zu kaufen. Der Händler nimmt dieses dann an oder kann es ablehnen. Eine Ausnahme ist wenn im Onlineshop die genaue Anzahl der Waren auf Lager angezeigt werden, dann liegt ein Angebot vor.

In deinem Fall kam nur eine Bestätigungsmail. Diese ist für gewöhnlich keine Annahme, sondern nach BGB vorgeschrieben. Meistens sind diese auch automatisch vom Shopsystem generiert und kommen kurz nach Bestellung. Aber eine Annahme durch den Händler liegt eigentlich noch nicht vor. Erst durch Rechnung oder Zusendung der von dir bestellten Ware.

Sollte er dein Angebot dennoch annehmen, kann er es in geeigneter Frist noch anfechten, wenn er den Fehler erst später bemerkt hat, z.B. weil die Rechnung von einem Computersystem generiert wurde und er es somit z.B. bei Kontrolle der Kontoauszüge sieht. Er kann es anfechten, wenn er im Erklärungsirrtum war. Also bei Abgabe dieser Erklärung nicht in voller Kenntniss der Sachlage war. Wie z.B. bei einer voll automatisierten Bestellabwicklung. Die Anfechtung muss dann fristgerecht (sofort nach Bekanntwerden seines Irrtums), erklärt werden.

Würde sagen du hast kein Recht auf Lieferung


Wäre es aber hier nicht ein anderer Sachverhalt, da die Ware ja schon bezahlt wurde?!
Benutzeravatar
Dannbacher
 
Beiträge: 164
Registriert: 09.06.2013, 03:07
Motorrad: S1000RR

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon Triple Laux » 24.06.2013, 13:27

Dannbacher hat geschrieben:
Was aber eigentlich völlig egal wäre, denn Gesetz steht über Vertrag (bzw. hier über AGB´s).

LG Manuel


Das stimmt so nicht. Mit Verträgen konkretisiert und individualisierst du. Gesetz steht nur um Falle von AGB, Sittenwidrigkeit oder Gebot über einem Vertrag.
In Deutschland herrscht immernoch der Grundsatz der Privatautonomie
Triple Laux
 

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon MSHPU » 24.06.2013, 13:27

Der Aussage von Triple Laux kann man eigentlich nichts mehr hinzufügen! Eine reine Bestelleingangsbestätigung ist KEINE Annahme des Angebots und somit unverbindlich.
2012 BMW S1000RR Motorsportfarben
Benutzeravatar
MSHPU
 
Beiträge: 4416
Registriert: 30.05.2009, 10:00
Wohnort: Augsburg
Motorrad: 2x S1000RR ('10+'12)

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon Triple Laux » 24.06.2013, 13:29

Dannbacher hat geschrieben:
Wäre es aber hier nicht ein anderer Sachverhalt, da die Ware ja schon bezahlt wurde?!


Würden wir die Zahlung mal hilfsweise durchgehend lassen und der Vertrag kam zustande, ist dieser immernoch anfechtbar v
Triple Laux
 

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon Norderstedter » 24.06.2013, 20:40

Es geht mir nur darum das der Shop sowohl auf seiner Homepage als auch auf anderen Seiten den Artikel angeboten hat. Also kann es sich bei dem Preis um kein versehen handeln. In den AGB´s steht nichts zu Preisirrtümern drin. Das Teil ist auch weiterhin 4x als Lagerbestand vorhanden. Zum Normalen Preis!

Mit einem Sorry tut uns leid ist was schief gelaufen wäre das Thema auch längst vom Tisch und die "Normale" Bestellung getätigt.

Aber eine Kack Freche Mail einer Mitarbeiterin die offenbar mit dem falschen Bein aufgestanden ist : das Teil ist weg, war ne einmalige Sache auf die Sie keinen Anspruch haben. Sie können aber sofort auf eines der anderen Stücke aus unserem Bestand zugreifen nehme ich so nicht hin. Es handelt sich um exakt das gleiche. Ebenfalls Neu. Kein Ausstellungsstück oder ähnliches.

Es geht mir eher darum dieser Arroganten ... eine Reinzubuttern
Benutzeravatar
Norderstedter
 
Beiträge: 517
Registriert: 23.04.2013, 19:23
Wohnort: Wernigerode
Motorrad: S 1000 RR 2016

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon djjarek » 24.06.2013, 21:07

Einfach auf den Verkauf des Artikels bestehen :wink:
Da eine Bestätigung erfolgt ist
Bmw -E oder F,G modele nachrūstungen, codierungen kartenmaterial mit Freischaltcode
djjarek
 
Beiträge: 1172
Registriert: 23.07.2012, 15:07
Motorrad: R1 RN19->S1000RR

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon Psyco » 24.06.2013, 21:07

um welchen Shop gehts denn? Würde mir das gern mal anschauen
Psyco
 
Beiträge: 278
Registriert: 13.08.2012, 19:00
Motorrad: S1RR

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon speed300 » 27.06.2013, 12:55

MSHPU hat das schon richtig geschrieben.

Wenn der Shop richtig konfiguriert ist, dann bestätigt das System nur den Eingang eines Kaufangebots. Dieses kann der Shop annehmen (z.B. durch Lieferung oder extra Annahme durch gesonderte Mail)

Ansonsten hat der willige Käufer kein Anrecht auf die Lieferung. Was anderes ist wie man mit solchen Fehlern umgeht. Mir hat die Software auch schon mal einen Artikel auf Null Euro gesetzt und dann habe ich mich beim Besteller entschuldigt und ihm die Sache erklärt. War dann kein Thema und die Bestellung ist nochmal zum aktualisierten Preis erfolgt. Blöde Ausreden wie schon verkauft kommen nicht gut an, wenn der Preisfehler offensichtlich ist. Ne große Sache würde ich da nicht daraus machen - kostet Nerven und bringt unterm Strich nichts.

Es gibt aber auch leider Shops (z.T. sehr große) die z.B. mit falsch konfigurierten Gutscheinaktionen Massen an Leuten in Ihren Shop locken und dann die Aktion zurück ziehen. Otto war da das eine oder andere Mal richtig gut dabei... :evil:

Gruß

Dieter
Testsieger Bremsbeläge: CL-Brakes/Carbone Lorraine: http://www.motorradbremse.de
Benutzeravatar
speed300
 
Beiträge: 39
Registriert: 02.02.2010, 13:04
Motorrad: K1200R Sport

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon Volker_D » 27.06.2013, 13:27

Man könnte auch einfach fair sein. Nicht auf Lieferung bestehen. Aber ich weiss, Geiz etc etc

...und der Verkäufer könnte auch fair sein, den wahren Grund nennen (die wahrscheinlich falsche Bepreisung)

Die Welt ist schlecht :lol:
"Die Freiheit des Motorradfahrens besteht nun mal darin, selbst zu bestimmen, ob man durch Unvermögen oder übertriebenen Ehrgeiz aufs zu voll genommene Maul fliegt."

Jo Soppa, Dezember 2003 in mo
Benutzeravatar
Volker_D
 
Beiträge: 901
Registriert: 07.10.2009, 23:46
Wohnort: Region Basel
Motorrad: M1000R asap, R1250RS

Re: Online Händler verweigert Lieferung

Beitragvon MSHPU » 27.06.2013, 13:30

Ich weiß was du sagen möchtest, aber wenn ich im Internet einen Preis angeboten bekomme und daraufhin bestelle, ist das für mich erst mal kein Geiz.

Und wenn ich dann eine freche Abfuhr bekomme, kommt noch das Prinzip dazu...
2012 BMW S1000RR Motorsportfarben
Benutzeravatar
MSHPU
 
Beiträge: 4416
Registriert: 30.05.2009, 10:00
Wohnort: Augsburg
Motorrad: 2x S1000RR ('10+'12)

Nächste

Zurück zu Off Topic



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste