MSHPU hat geschrieben:timo hat geschrieben:Denn nur der, der hier produziert oder handelt, zahlt auch hier seine Steuern und schafft bzw. sichert Arbeitsplätze. Nur so funktioniert unser Sozialsystem, von dem hier jeder profitiert. [...] Ein Unternehmer bzw. ein Unternehmen hat auch eine soziale Verantwortung.
[...]
Aber wer immer nur am Aldi-Wühltisch und im Geiz-ist-geil-Universum kauft, muß seine Position wohl so prägnant und lautstark verteidigen.

Timo, ein guter Beitrag! Als neutraler Beobachter muss ich allerdings einhaken, dass auch Firmen hier Steuern zahlen, die im Ausland produzieren und anders herum. Es geht eben heute etwas internationaler zu, als noch vor 30 Jahren, daher kann man es - meiner bescheidenen Meinung nach - nicht mehr an den Ländergrenzen festmachen.
Das hatte ich auch geschrieben: Produkt bzw. Leistung objektiv vergleichen und redlich mit dem ausländischen Hersteller umgehen.
MSHPU hat geschrieben:
Ich stimme absolut zu, dass Made in Germany für Qualität steht und mir das im Zweifelsfall lieber ist (wenn z.B. die Produkteigenschaften und der Preis ansonsten weitestgehend vergleichbar sind), .....
Diese Meinung muß man aber Jedem zugestehen, ohne gleich von Diskriminierung zu sprechen ... die Betonung liegt auf Meinung!
MSHPU hat geschrieben:
Deutschland ist auch stolz auf die Exportbilanz und wenn man andere Länder zum Kauf deutscher Produkte animiert, sollte man auch ausländische Produkte (da wo es passt natürlich!) nicht nur erdulden, sondern offen angehen. Zum Thema soziale Verantwortung eines Unternehmers: da bin ich etwas skeptischer. Ich glaube, dass der großen Mehrheit die soziale Verantwortung nicht extrem wichtig ist. Viele sind ins Ausland gegangen, sobald sich die Chance ergeben hat und viele würden es wahrscheinlich gerne machen, wenn sie nicht mit Auswirkungen rechnen müssten (z.B. wegen der dann eintretenden Qualitätsdiskussion). Das Thema CSR hat zwar zugenommen und es gibt wirklich leuchtende Beispiele in Deutschland, aber ich bin etwas desillusioniert, das bei allen als unternehmerisches Leitbild vorauszusetzen.
Das meine ich ja: Jeder Unternehmer ist erst mal für seine eigene Zielsetzung verantwortlich. Nur weil es alle tun, muß ich es noch lange nicht machen.
Viele Mittelständler sind wieder heimgekehrt, weil sie erkannt haben, dass eine Verlagerung ohne Subventionen sich nicht trägt. Außerdem ist die Umsetzung viel schwieriger wie oft Anfangs angenommen und die Gewinne, die man sich erträumt hat, schmilzen weg bevor man sie überhaupt realisiert hat. Wie viele Mitarbeiter, gerade Führungskräfte, muß man denn abstellen, um eine neue Produktionsstätte im Ausland aufzubauen. Dazu kommen die Unterschiede in der Menthalität, die Sprache u.s.w. Dann lieber gleich in moderne Produktionstechnik am heimischen Standort investieren und sich dem Markt, natürlich auch preislich, stellen. Ich bin hier verantwortlich für 70 Mitarbeiter und ich möchte morgens zumindest noch in den Spiegel schauen können.
MSHPU hat geschrieben: Das Thema Geiz-ist-geil finde ich hier nicht so passend, auch wenn ich verstehe, was du meinst. Ich bin z.B. von Beruf strategischer Einkäufer und wenn ich bisher 100 Euro für etwas bezahlt habe, jetzt einen Lieferanten gefunden habe, der mir eine vergleichbare Alternative für 90 Euro anbietet, dann ist mein Anspruch trotzdem, auch eine Alternative C für 85 Euro zu suchen. Ist das die Geiz-ist-geil Mentalität? Ich denke nicht, sondern der Versuch, möglichst effizient mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen. Auch im Privaten bin ich absolut der Meinung, dass jeder vergleichen und auch bei einem günstigeren Anbieter kaufen darf, ohne angegriffen zu werden.
Die Geiz-ist-geil-Gesellschaft sind für mich Leute, die für eine Leistung nicht den entsprechenden Gegenwert bezahlen wollen und nur nach Billigprodukten Ausschau halten. Oftmals wird weder das richtige, noch das günstigeste Produkt gekauft.
Jeder Hersteller muß sich heute preislich dem Markt stellen, sonst macht er was verkehrt. Wir sind eine Exportnation, leben also auch davon, was Ausländer bei uns oder von uns kaufen. Wir kaufen auch Ware im Ausland, da spricht erst mal nichts dagegen. Nur vergleichen wir, genau wie Du, wo man die beste Gesamtleistung bekommt.
Wenn das Produkt hier zu vergleichbaren Konditionen eingekauft werden kann, kaufe ich hier ... das machen übrigens so ziemlich alle Nationalitäten. Nur wir Deutschen, wir zerreden das recht gerne. Wir diskriminieren uns quasi selbst, stellen sogar Regeln auf, die es unseren Lieferanten verbietet, in Deutschland zu produzieren. Das ist sicherlich einzigartig.
Richtig, wir schweifen ab, weil das mit carbon.sk erst mal nichts zu tun hat. Aber man sollte die Produkteigenschaften, die Qualität objektiv und auch den dazugehörigen Preis vergleichen. Und da scheinen so manche Zeitgenossen nicht mal gemerkt zu haben, dass das eine oder andere Bauteil bei Ilmberger weniger kostet wie bei carbon.sk.
"Die Teile von Ilmberger gefallen dem Kunden, der Preis ist für den Kunden ok => Ilmberger OK
Die Teile von SK gefallen dem Kunden, der Preis ist für den Kunden ok => SK OK"
Von mir aus gerne!