Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Themen die sonst nirgendwo rein passen.

Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon Kolega » 03.06.2013, 20:42

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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon BMWizzle » 03.06.2013, 20:59

In meinen Augen ist das nicht dramatisch. Das ist Gang und Gebe in jeder Branche, selbst schuld wenn man sich von Personaldienstleistern wie Manpower, Randstadt, Adecco und wie sie alle heißen prostituieren lässt. Willkommen im Kapitalismus
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon Wobbly » 03.06.2013, 21:30

Also ob die Leute Alternativen hätten. Schön, dass der deutsche Steuerzahler die Gewinne von Daimler finanziert--durch Aufstockung der ärmlichen Gehälter der dort tätigen aus Steuermitteln. Wozu sollen die dann auch noch eigene Mitarbeiter einstellen? Auch hier gilt es dann den deutschen Steuerzahlern zu sagen: selber Schuld--würde man sich dieser Art der „Argumentation“ verschreiben. Aber Wohlfahrtsstaat für Unternehmen, das können wir in den USA noch viel besser.
P.S.: generell ist es immer eine gute Idee politisch behaftete Diskussionen aus diesen Foren herauszuhalten. Nicht, dass das nicht wichtiger wäre, aber es ist nach meinem Dafürhalten die falsche Plattform.
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon noisemaker » 03.06.2013, 21:32

BMWizzle hat geschrieben:In meinen Augen ist das nicht dramatisch. Das ist Gang und Gebe in jeder Branche, selbst schuld wenn man sich von Personaldienstleistern wie Manpower, Randstadt, Adecco und wie sie alle heißen prostituieren lässt. Willkommen im Kapitalismus


Der Meinung bin ich auch!
Jeder der bei ner Zeitarbeitsfirma unterschreibt sollte eigentlich wissen das man da für nen Hungerlohn die letzten Drecksarbeiten machen muss....
Muss natürlich nicht immer sein...Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel...
Leider bleibt vielen nichts anderes übrig um überhaupt was aufm Teller zu haben und nicht in Hartz4 zu versacken...
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon MSHPU » 03.06.2013, 21:34

Zeitarbeitsfirma ist nicht gleich Zeitarbeitsfirma.

Das ist hier aber irrelevant, denn da geht es um Werkverträge, nicht um ein normales Arbeitnehmerüberlassungsverhältnis.
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon Maxell63 » 04.06.2013, 06:47

das sind eben die Folgen, wenn jeder immer nach dem besten Preis sucht und feilscht, dass die Schwarte kracht...

In jedem Forum:
- wo bekomme ich am meisten Rabatt?
- wo kann ich Reifen am billigsten einkaufen?
.-- etc

Und da wundert sich sich noch jemand, dass die Lohnkosten gedrückt werden?
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon MSHPU » 04.06.2013, 07:08

Da sehe ich null Zusammenhang! Das gilt für Firmen und Branchen, die unter Druck sind. Daimler hat 2012 seinen Gewinn von 6,0 auf 6,5 Mrd. Euro gesteigert und sich dafür selbst für ein starkes Jahr gefeiert.

Das hat nichts mit den Rabattforderungen der Abnehmer zu tun sondern ist die Konzernpolitik, abzuschöpfen, was abzuschöpfen geht, am besten noch subventioniert durch den Steuerzahler.
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon Ecotec » 04.06.2013, 09:26

Fragt mal einen VW-ler was der am Band verdient, da wird einem schwindelig.

Ich kenne einen der verdient über 4000 Euro Netto dort bei 35 Stunden.

Daimler sollte da einen Riegel vorschieben, die Zeitarbeitsfirmen verdienen sich doof und dämlich daran auf Kosten der Leute.

MFG

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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon Wobbly » 04.06.2013, 11:40

Nein, es ist Daimler die sich dumm und dämlich verdienen—auf Kosten der Steuerzahler weil der Staat (also ihr) das ärmliche Gehalt aufstocken muss weil es nicht zum Leben reicht--und mehr bezahlt als der Arbeitgeber—Daimler. Gleichzeitig bedroht das die bei Daimler direkt und festangestellten Arbeiter--weshalb der Betriebsrat schweigt. Im Grunde ist es nichts anderes, als das der Steuerzahler Daimler subventioniert während die riesige Gewinne einfahren. Ist aber nicht nur bei Daimler so. Legitim ist es übrigens nicht weil es sich um ein illegales Arbeitnehmerüberlassungsverhältnis handelt. Aber wo kein Kläger ist…. Die Reportage lief ja nun gerade mehrmals im öffentlichen Fernsehen, aber das schaut ja eh keiner.
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon RR Klaus » 04.06.2013, 11:55

Als Stuttgarter mit vielen Bekannten die bei diesem Konzern arbeiten kann ich nur den Kopf schütteln über diese Darstellung. Daimler zahlt (außer Porsche) die höchsten Gehälter im Großraum Stuttgart, beim Daimler zu arbeiten ist noch immer eine gute Adresse. Das was hier passiert ist, ist ein Bruchteil der über 100.000 Arbeitnehmer beim Daimler nur in dieser Region. Daimler wird das so nicht belassen. Es sind immer ein paar Manager die Fehlentscheidungen treffen und der Konzern steht doof da. Das allerdings ist typisch für dieses Unternehmen.
Der Sender der dieses so darstellt ist übrigens der selbe der auch den bescheuerten Red Bull Bericht veröffentlicht hat.

Bitte nicht falsch verstehen, es ist eine Sauerei was hier mit Arbeitskräften gemacht wird, das muss geändert werden. Die ganze Sache so darzustellen als sei Daimler das einzige Unternehmen etc. ist eine Sauerei.

Ich bin übrigens der Meinung dass dies in diesem Forum eh nix verloren hat.
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Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon MSHPU » 04.06.2013, 12:03

Wobbly, eben, es geht nicht nur um etwas anrüchiges, sondern um eine 100% illegale Arbeitnehmerüberlassung, die den Steuerzahler betrügt.

Normalerweise würde man nun aufgrund des öffentlichen Interesses der Gemeinschaft der Steuerzahler Ermittlungen erwarten, aber wer will so naiv sein und glauben, dass bei dieser Firma im Land Baden-Württemberg alles fair und ohne geglichen politischen Druck abläuft...
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon saber-rider1 » 04.06.2013, 12:43

RR Klaus hat geschrieben:Der Sender der dieses so darstellt ist übrigens der selbe der auch den bescheuerten Red Bull Bericht veröffentlicht hat.

Genau wie die absolut einseitigen Berichte zuvor über Amazon, Apple, Facebook, und und und..,
Die ARD recherchiert leider sehr ungenügend, oder schneidet die Videos mehr als unglücklich.
Und dafür zahlen wir auch noch GEZ, äh sorry, Rundfunkbeitrag! Zum k...
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon Maxell63 » 07.06.2013, 15:18

MSHPU hat geschrieben:Da sehe ich null Zusammenhang! Das gilt für Firmen und Branchen, die unter Druck sind. Daimler hat 2012 seinen Gewinn von 6,0 auf 6,5 Mrd. Euro gesteigert und sich dafür selbst für ein starkes Jahr gefeiert.

Das hat nichts mit den Rabattforderungen der Abnehmer zu tun sondern ist die Konzernpolitik, abzuschöpfen, was abzuschöpfen geht, am besten noch subventioniert durch den Steuerzahler.


Also um da keinen Zusammenhang zu sehen, muss man schon ein wenig ideologisch geblendet sein ;-)

Dem Vorstand gehört nicht Daimler, den Aktionären gehört Daimler. Ein Vorstand ist vertraglich dazu verpflichtet, maximalen Gewinn zu erzielen. Wenn er da nicht tut, dann geht er.

Opel kämpft derzeit ums das Überleben. Mit bekommen?? Die Autos kauft keiner mehr. Warum? Na wenn die deutlich günstiger wären, steigt der Absatz.Aber wahrscheinlich ist das auch falsch. Was macht Opel? die werden Nach und Nach die produktion ins Ausland verlegen. Warum? nicht um "abzuschöpfen=, sondern um zu überleben...
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon S1kÄrär » 07.06.2013, 15:19

Das Opel zu kämpfen hat, hat aber mehr als 1 Grund..
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Re: Hungerlohn am fließband bei Mercedes

Beitragvon MSHPU » 07.06.2013, 15:39

Maxell63 hat geschrieben:Also um da keinen Zusammenhang zu sehen, muss man schon ein wenig ideologisch geblendet sein ;-)


Das sehe ich nicht so. Dein Argument war, dass die Geiz-ist-geil Mentalität der Leute und die Rabattforderungen im Autohaus Daimler dazu zwingen, die Kosten zu senken und nun auch illegale Werkverträge zu verwenden.

Der Meinung bin ich nun mal überhaupt nicht. Wenn ein Verkäufer im Autohaus vom Chef die Vorgabe bekommt, nicht mehr als 10% Rabatt geben zu dürfen, dann darf der Kunde nach 20 oder 30% schreien wie er will, dann wird er die nicht bekommen. Die Hersteller steuern sehr genau, was geht und was nicht geht. Im Gegenteil, es ist doch so, dass die Aktionen der Hersteller und natürlich eine teilweise groteske Überproduktion den Kunden überhaupt erst animieren, nach mehr Rabatt zu suchen. Früher soll es Zeiten gegeben haben, wo man den Listenpreis bezahlt hat und froh sein durfte, die Fußmatten umsonst zu erhalten.

Wer falsch produziert und gleichzeitig die Listenpreise jedes Jahr deutlich stärker anhebt, als das Lohnniveau steigt und auch als die Inflationsrate es rechtfertigen würde, muss sich eben nicht wundern, wenn die Schere zwischen Listenpreis und Verkaufspreis immer weiter auf geht. Da habe ich kein Mitleid.

Aber nochmal auf den Punkt gebracht: Rabatte im Autohaus würde es nicht geben, wenn die Hersteller das nicht einkalkulieren und teilweise sogar forcieren würden. Deswegen teile ich deine Meinung zum Auslöser nicht.

Da Daimler Milliardengewinne einfährt, geht die ganze Argumentation sowieso ins Leere, denn es kann keine Rede davon sein, dass die Firma kurz vor der Insolvenz steht und deshalb unbedingt eine Rabattschlacht mitmachen muss.

Davon unabhängig gibt es beim Gesetz keinen Spielraum. Daimler (und wahrscheinlich alle anderen in der Branche) hat sich hier wissentlich entschieden, illegal zu arbeiten, dafür kann man keinen von außen verantwortlich machen. Wenn du mit 100 durch die 30er Zone fährst kannst du auch nicht auf BMW zeigen uns sagen "na hätten die mir mal kein Fahrzeug hingestellt, was so schnell fahren kann"...
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